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Auch wenn das Coronavirus SARS-CoV-2 weiter zirkuliert, erwarten Fachleute für die Herbst- und Wintersaison keinen steilen Anstieg der Infektionszahlen. Im April 2023 sank die Sieben-Tage-Inzidenz der neu an Covid-19-Erkrankten zunächst auf unter 20 je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner und lag dann den Sommer über sogar deutlich unter 10. Zum Vergleich: Vor einem Jahr waren es noch rund 270 Neuinfektionen. Daher fasst das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem wöchentlichen Statusbericht inzwischen alle nachgewiesenen Erkältungsviren und -erkrankungen zusammen. Die Coronaviren stellen dabei derzeit nur einen Anteil von 20 Prozent.

Neue Omikron-Varianten

Aktuell breiten sich vor allem zwei Subtypen aus: Eris (EG5) macht in Deutschland bereits die Hälfte aller nachgewiesenen Infektionen aus. Für Pirola (B.2.86) liegen noch keine Zahlen vor. Laut der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) sind beide Varianten sehr ansteckend. Da Pirola viele Mutationen aufweist, ist es wahrscheinlicher, dass diese Variante auch sogenannte Durchbruchsinfektionen verursacht, bei denen sich Menschen trotz vollständiger Impfung mit dem Virus infizieren. 

Impfstrategie gegen Omikron

Im Moment gibt es keine Hinweise darauf, dass Pirola - oder auch Eris - vermehrt schwerere Verläufe hervorrufen könnten. Zurückzuführen ist dies laut Fachleuten vor allem darauf, dass gut drei Viertel der Menschen in Deutschland mittlerweile mindestens zweimal geimpft sind - sie verfügen damit über eine gute Grundimmunisierung gegen das Coronavirus. 

Laut Paul-Ehrlich-Institut sind aktuell acht Impfstoffe gegen COVID-19 zugelassen. Dazu gehört auch ein seit dem 19. September 2023 verfügbarer mRNA-Impfstoff. Dieser wurde speziell gegen die Omikron-Sublinie XBB.1.5 entwickelt, zu der auch Eris und Pirola gehören. 

Atemwegssymptome

Expertinnen und Experten zufolge stehen bei einer Infektion mit einer der aktuellen Varianten die klassischen Symptome einer Atemwegsinfektion im Vordergrund. Betroffene berichten von folgenden Symptomen:

  • Schnupfen mit laufender Nase
  • Kopfschmerzen
  • Fieber
  • Abgeschlagenheit
  • Hartnäckiger Husten mit trockenem Hals

Generell gilt: Leiden Sie unter Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion, sollten Sie drei bis fünf Tage zu Hause bleiben und sich auskurieren. Mit einem frei verkäuflichen Antigen-Schnelltest können Sie sich selbst zu Hause testen - die Tests schlagen auch bei den neuen Omikron-Subtypen an. Fällt das Ergebnis positiv aus, haben Sie wahrscheinlich eine SARS-CoV-2-Infektion. 

Gehören Sie zu einer Risikogruppe mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für einen schweren Krankheitsverlauf (siehe unten) oder verschlechtern sich Ihre Beschwerden, konsultieren Sie Ihre hausärztliche Praxis. Aktuell sind schwere und lebensbedrohliche Verläufe selten. Manche Patientinnen und Patienten leiden jedoch nach der Infektion unter anhaltender Erschöpfung, dem sogenannten Long-Covid-Syndrom .

Coronamüdigkeit versus Coronavorsicht

Die Pandemie hat uns allen viel abverlangt. Allgemein lässt sich beobachten, dass die Bereitschaft, sich impfen zu lassen und im Alltag Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, sinkt. Es gibt jedoch weiterhin Situationen, in denen es sinnvoll sein kann, sich und seine Mitmenschen zu schützen. Nimmt etwa eine neue Erkältungs- und Grippewelle an Fahrt auf, zählen Sie selbst zu einer Risikogruppe oder haben Sie Kontakt zu besonders vulnerablen Personen, greifen Sie auf bewährte Maßnahmen zurück: 

  • Lassen Sie sich in Ihrer hausärztlichen Praxis beraten, ob für Sie eine Impfung gegen COVID 19 sinnvoll ist. Inzwischen stehen auch Impfstoffe zur Verfügung, die auf die Omikron-Variante XBB.1.5 angepasst wurden. Eine jährliche Auffrischungsimpfung wird laut der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen für Menschen ab 60 Jahren, Personen mit Vorerkrankungen oder Beschäftigte, die im Gesundheitsbereich tätig sind. In der Regel sollten nach der verabreichten Dosis - oder einer Infektion - zwölf Monate vergangen sein. Die COVID 19-Impfung kann bei Bedarf zeitgleich mit einer Impfung gegen Grippe verabreicht werden. Lassen Sie sich außerdem dazu beraten, ob auch eine Impfung gegen Pneumokokken , einem Auslöser für Lungenentzündung, für Sie infrage kommt.
  • Schützen Sie sich und andere, indem Sie die allgemeinen Hygieneregeln einhalten. 
  • Bei Kontakt mit besonders gefährdeten Personen oder etwa dann, wenn Sie während der Erkältungssaison mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, können Sie eine medizinische Maske tragen. So können Sie sich und andere vor infektiösen Aerosolen schützen. 

Mehr Informationen

Versicherte der Techniker können sich mit medizinischen Fragen zum Coronavirus oder zur Impfung gegen SARS-CoV-2 auch direkt an die Hotline des TK-ÄrzteZentrums wenden.
Telefon: 040-46 06 61 91 00 (Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr)

Oder Sie nutzen die TK-Doc-App , um mit den Ärztinnen und Ärzten des TK-ÄrzteZentrums zu chatten.