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Tastuntersuchung zu Hause und beim Arzt

Jede Frau sollte möglichst einmal im Monat ihre Brust zu Hause selbst abtasten. Zusätzlich zu den Routineuntersuchungen beim Gynäkologen ist diese  Selbstuntersuchung ratsam: Denn etwa 80 von 100 Patientinnen haben ihren Tumor selbst beim Abtasten der Brust entdeckt. Der beste Zeitpunkt dafür ist die erste Zyklushälfte, idealerweise zwischen dem dritten und siebten Tag nach Beginn der Monatsblutung, dann ist das Drüsengewebe besonders weich und Veränderungen sind besser zu tasten. Frauen, die durchgängig Hormonpräparate einnehmen und daher keine monatliche Blutung haben, sollten ihren Frauenarzt nach dem günstigsten Zeitraum für die Selbstuntersuchung fragen. Er zeigt Ihnen auch gern die richtige Technik des Abtastens, falls Sie unsicher sind. Für die Krebsfrüherkennung bietet das Abtasten allein jedoch nicht genügend Sicherheit, da kleine Tumorzellnester dabei nicht entdeckt werden können. Daher sind in bestimmten Fällen weitere Untersuchungen sinnvoll und notwendig.

Hier sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen

Achten Sie bei der Selbstuntersuchung Ihrer Brust oder beim Blick in den Spiegel auf die im Folgenden beschriebenen Veränderungen. Sollten Sie eine oder mehrere bei sich feststellen, lassen Sie diese von Ihrem Gynäkologen abklären.

  • Knotige Veränderungen, neu aufgetretene derbe Stellen und Verhärtungen im Brustbereich oder in der Achselhöhle
  • Hauteinziehungen oder -vorwölbungen sowie eingezogene Brustwarzen
  • Hautveränderungen wie Rötung, Schuppung, Orangenhaut oder Verfärbungen
  • Veränderungen der Größe oder Form der Brust 
  • Neu auftretende Seitenunterschiede der Brüste bezüglich zum Beispiel Größe, Form, Lage oder Effekt beim Heben der Arme
  • Austretende Flüssigkeit aus der Brustwarze

Selbstuntersuchung - die richtige Technik 

  • Für die Selbstuntersuchung stellen Sie sich zunächst vor den Spiegel und stützen die Arme in die Hüften. Betrachten Sie Ihre Brüste auf die oben genannten sichtbaren Veränderungen hin. Wiederholen Sie dies nun mit hinter dem Kopf verschränkten Armen. 
  • Prüfen Sie anschließend, ob Sekret aus den Brustwarzen austritt: Drücken Sie die Brustwarze sanft zwischen Daumen und Zeigefinger und wiederholen Sie dies auf der anderen Seite.
  • Tasten Sie nun bei hängendem Arm ein Brustviertel nach dem anderen vom Brustrand zur Brustwarze hin langsam ab. Dabei ist es wichtig, auf derbe Stellen und knotige Veränderungen zu achten. Wiederholen Sie auch diesen Vorgang mit hinter dem Kopf verschränktem Arm und überprüfen Sie auch die Achselhöhle auf Knoten. Diese Tastuntersuchung sollten Sie noch einmal im Liegen durchführen, da versteckte Veränderungen eventuell erst durch den Lagewechsel bemerkbar werden.

Sonografie der Brust

Die Ultraschalluntersuchung - medizinisch Sonografie - erfolgt entweder zusätzlich zur Tastuntersuchung beim Frauenarzt, oder auch im Anschluss an eine Mammografie. Die Sonografie ist unkompliziert und risikofrei und erlaubt unter anderem eine Beurteilung etwa von Zysten und anderen gutartigen Veränderungen. In einigen Fällen kann die Ultraschalluntersuchung der Brust weitere Untersuchungen wie zum Beispiel eine Mammografie überflüssig machen. Andererseits lässt sich gerade durch die Kombination von Sonografie und Mammografie die Krebsentdeckungsrate steigern - zum Beispiel bei sehr dichtem Brustdrüsengewebe. 

Mammografie bringt oft Sicherheit

Bei unsicheren beziehungsweise verdächtigen Befunden der Tastuntersuchung und einer eventuell bereits durchgeführten Sonografie erfolgt eine spezielle Röntgenuntersuchung der Brust, die Mammografie. Mit ihrer Hilfe kann der Arzt weiter eingrenzen, ob eine Veränderung gut- oder bösartig ist. Im Zweifelsfall wird anschließend - falls noch nicht geschehen - eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt sowie eventuell noch eine Gewebeprobe entnommen, medizinisch Biopsie genannt.

In Deutschland haben Frauen zwischen 50 und 69 Jahren einen Anspruch auf eine zweijährlich stattfindende Mammografie, das sogenannte Mammografie-Screening . Dieses Programm dient der Früherkennung von Brustkrebs  und hier dürfen Mammografien ausnahmsweise auch ohne Verdacht auf eine Erkrankung erfolgen. Diese Röntgenuntersuchungen finden in speziellen Screening-Einrichtungen statt. 

Magnetresonanztomografie - kurz MRT

Ein zusätzliches bildgebendes Verfahren ist die Magnetresonanztomografie, auch Kernspintomografie genannt. Wird die Brust hiermit untersucht, spricht der Mediziner von Mamma-MRT oder auch von MR-Mammografie. Sie erfolgt nur in bestimmten Fällen, nämlich etwa bei unsicheren Diagnosen in der Mammografie, bei unklarer Ausbreitung des Tumors, bei Frauen mit sehr dichtem Brustgewebe oder mit Brustimplantaten sowie bei Frauen, bei denen eine Gewebeprobe, die sogenannte Biopsie, schwer durchführbar ist. Während bei der Mammografie mit Röntgenstrahlen gearbeitet wird, messen Ärzte beim MRT Energieströme, die unter Einfluss eines starken Magnetfelds entstehen. 

Im Zweifelsfall Biopsie

Erst wenn das Abtasten und die bildgebenden Untersuchungen keinen sicheren Befund einer Veränderung liefern, entnimmt der Arzt eine Gewebeprobe der verdächtigen Partie und lässt sie mikroskopisch untersuchen. Diese sogenannte Biopsie erfolgt heute mit verschiedenen Techniken, meist unter Röntgen- oder Ultraschallkontrolle. In einigen Fällen ist es auch notwendig, eine Gewebeprobe durch Operation zu entnehmen - zum Beispiel, wenn Flüssigkeit aus der Brustwarze austritt. Mit einer Biopsie kann letztlich eindeutig geklärt werden, ob eine Veränderung gut- oder bösartig ist.