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Hornhauttransplantation Vor über 100 Jahren wurde die erste Hornhauttransplantation (Keratoplastik) durchgeführt. Heute ist sie die häufigste Organtransplantation weltweit. Ziel der Operation ist es, eine erkrankte, verformte oder beschädigte Hornhaut durch die eines verstorbenen Spenders zu ersetzen und so die Sehkraft wiederherzustellen. Louisa Bühler, Dres. Schlegel + Schmidt Medizinische Kommunikation GmbH
Die Hornhaut liegt im vorderen Abschnitt des Auges vor der Linse und der Pupille. Für das Sehvermögen ist sie unverzichtbar, denn sie ist Teil des optischen Brechapparats: Einfallende Lichtstrahlen gelangen auf ihrem Weg ins Augeninnere durch die Hornhaut und werden dort gebrochen. Damit das optimal funktioniert, muss die Hornhaut in einem bestimmten Radius gewölbt und komplett durchsichtig sein. Ist sie beispielsweise durch Narben oder Eintrübungen weniger transparent, so verschlechtert sich das Sehvermögen. Gründe für eine HornhauttransplantationEine Hornhauttransplantation kommt im Allgemeinen dann infrage, wenn die eigene Hornhaut nicht mehr funktionstüchtig ist und auch langfristig keine Verbesserung durch eine Behandlung zu erwarten ist. Dafür kann es verschiedene Gründe geben, wie zum Beispiel:Fuchs-DystrophieNarben, bspw. durch Entzündungen oder Verletzungen Hornhautrisse oder -schwellungenExtreme Vorwölbung oder Ausdünnung der Hornhaut (Keratokonus)Wenn Sie von einer Hornhauterkrankung betroffen sind, kann Ihr Augenarzt oder Ihre Augenärztin Sie darüber informieren, ob eine Transplantation in Ihrer individuellen Situation möglich und sinnvoll ist.Ablauf einer HornhauttransplantationZum aktuellen Zeitpunkt ist es medizinisch noch nicht möglich, komplett künstliche Hornhäute zu verpflanzen. Eine transplantierte Hornhaut stammt deshalb immer von einer verstorbenen Person. In Deutschland ist für eine solche Gewebespende eine vorherige Zustimmung der oder des Verstorbenen oder der nächsten Angehörigen notwendig.
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Entnahme und Lagerung Nachdem die Hornhaut der verstorbenen Person entnommen wurde, wird geprüft, ob sie funktionstüchtig und frei von Krankheitserregern wie etwa HIV oder Hepatitis-B-Viren ist. Anschließend kann sie bis zur Transplantation in einer sogenannten Hornhautbank gelagert werden. Wenn Sie eine Spenderhornhaut benötigen, werden Sie in eine Warteliste aufgenommen und benachrichtigt, sobald ein passendes Transplantat vorhanden ist. So läuft die Operation abBei einer Hornhauttransplantation bekommen Sie in der Regel eine Vollnarkose , um zu verhindern, dass sich die Augen bewegen. Es ist aber auch möglich, nur den Bereich der Augen zu betäuben. Beruhigungsmittel können dann dabei helfen, weniger ängstlich und nervös zu sein.Beim Einsetzen der Spenderhornhaut gibt es verschiedene Techniken:Perforierende Keratoplastik: Bei diesem Verfahren entfernt der Chirurg oder die Chirurgin ein scheibenförmiges Stück Ihrer Hornhaut mit einem Laser oder einer kleinen Stanze. Meist handelt es sich dabei nicht um die gesamte Hornhaut, sondern nur den zentralen Teil um die Pupille. Anschließend wird die Spenderhornhaut eingesetzt und vernäht. Diese Nähte verbleiben für etwa 12 bis 18 Monate im Auge, bis sie wieder entfernt werden.Lamelläre Keratoplastik: Oft sind nur bestimmte Schichten der eigenen Hornhaut beeinträchtigt. Dann kann auch eine sogenannte lamelläre Keratoplastik zum Einsatz kommen, bei der nur einzelne Schichten ersetzt werden. Das restliche, gesunde Gewebe bleibt so erhalten. Wird die unterste Schicht der Hornhaut ausgetauscht, wird der Eingriff auch als Endothel-Keratoplastik bezeichnet. Beide Arten der Hornhauttransplantation sind im Allgemeinen gut bewährt und kommen häufig zum Einsatz. Wenn bei Ihnen eine Hornhauttransplantation geplant ist, klärt Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Sie darüber auf, welche Methode infrage kommt.Nach der Operation ist es sehr wichtig, dass Sie sich an die ärztlichen Anweisungen halten und verordnete Medikamente oder Augentropfen gewissenhaft anwenden. Darüber hinaus sollte Ihr Auge in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.Abstoßungsreaktion und RisikenObwohl Hornhauttransplantationen überwiegend erfolgreich sind, gibt es bestimmte Risiken und manchmal unerwünschte Nebenwirkungen: Das Gewebe kann sich zum Beispiel entzünden oder eine Fehlsichtigkeit kann sich entwickeln. Außerdem besteht das Risiko, dass das Transplantat vom Körper abgestoßen wird. Im Gegensatz zu anderen Organen hat die Hornhaut jedoch einen wichtigen Vorteil: Sie ist normalerweise nicht durchblutet. Abstoßungsreaktionen durch das Immunsystem sind deshalb im Allgemeinen deutlich seltener als bei anderen Organtransplantationen. Um einer Abstoßung vorzubeugen, kommen nach der Operation in der Regel kortisonhaltige Augentropfen zum Einsatz.Wenn bei Ihnen eine Hornhauttransplantation durchgeführt wurde, klärt Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Sie darüber auf, welche Nebenwirkungen auftreten können und auf welche Anzeichen Sie nach der Operation achten sollten. Zu den Warnzeichen einer Abstoßungsreaktion zählen unter anderem: Beeinträchtigung der Sehkraft oder verschwommenes SehenAugenschmerzen und RötungenLichtempfindlichkeitAuch wenn derartige Beschwerden möglicherweise nur schwach ausgeprägt sind, ist es wichtig, sich immer umgehend an den Arzt oder die Ärztin zu wenden. Er oder sie kann das betroffene Auge untersuchen und entscheiden, ob eine Behandlung nötig ist. Außerhalb der Praxis- oder Kliniksprechzeiten erreichen Sie den ärztlichen Notdienst unter 116 117.
American Academy of Ophthalmology (AAO): About Corneal Transplantation, 10.10.2024. URL: https://www.aao.org/eye-health/eye-infections (abgerufen am: 30.01.2025).Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) e. V.: Hornhauttransplantation (Keratoplastik), 07/2022. URL: https://www.augeninfo.de/offen/index.php?thema=513 (abgerufen am: 30.01.2025).Charité Universitätsmedizin Berlin: Hornhauttransplantation (Keratoplastik), o. J. URL: https://augenklinik.charite.de/leistungen/hornhauterkrankungen/keratoplastik (abgerufen am: 30.01.2025).Mayo Clinic: Cornea Transplant, o. J. URL: https://www.mayoclinic.org/tests-procedures/cornea-transplant/about/pac-20385285 (abgerufen am: 30.01.2025).Universitätsklinikum Düsseldorf: Hornhauttransplantation (Keratoplastik), o. J. URL: https://www.uniklinik-duesseldorf.de/patienten-besucher/klinikeninstitutezentren/klinik-fuer-augenheilkunde/lions-hornhautbank-nrw/verschiedene-techniken-der-keratoplastik (abgerufen am: 30.01.2025).Universitätsklinikum Köln: Hornhauttransplantation - Informationen für Patienten, o. J. URL: https://www.uk-koeln.de/kliniken-institute-und-zentren/transplantationszentrum/hornhauttransplantation/informationen-fuer-patienten/ (abgerufen am: 30.01.2025).
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