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PTCA - mit Hochdruck gegen verengte Herzkranzgefäße
Wenn Ablagerungen ein Herzkranzgefäß verengen, kann ein winziger aufblasbarer Ballon das Gefäß wieder weiten. Anschließend kann ein sogenannter Stent das Gefäß offenhalten, sodass das Blut wieder ungehindert fließen kann.
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Salima Coy, Dres. Schlegel + Schmidt Medizinische Kommunikation GmbHUnser Herz ist umgeben von einem kranzartigen Netz aus feinen Blutgefäßen. Durch Ablagerungen können sich diese Herzkranzgefäße verengen oder verschließen, sodass das Herz nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Medizinerinnen und Mediziner sprechen dann von der koronaren Herzkrankheit, kurz KHK . Neben Beschwerden wie Atemnot bei Belastung und Brustschmerz ist bei Menschen mit KHK auch das Risiko für einen Herzinfarkt stark erhöht.Oft bessern sich die Beschwerden, wenn Betroffene auf eine gesunde Lebensweise achten und die ihnen verordneten Medikamente gewissenhaft einnehmen. Bessern sich die Symptome in Ihrem Fall nicht und drohen Gefäßengstellen noch dichter zu werden, kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt eine PTCA, also eine Gefäßdehnung mit Ballon-Katheter, vorschlagen. Dieses Verfahren kann in vielen Fällen die bestehenden Beschwerden dauerhaft lindern.
PTCA übersetztPTCA steht für perkutane transluminale Coronar-Angioplastie. Perkutan heißt "durch die Haut", transluminal bedeutet so viel wie "durch einen Hohlraum hindurch". Coronar-Angioplastie wiederum steht für die Aufweitung von Herzkranzgefäßen. Auch in anderen Gefäßen des Körpers kann eine Erweiterung erfolgen, zum Beispiel in den Bein-, Becken-, Nieren- oder Darmarterien. Fachleute sprechen dabei allgemein von einer perkutanen transluminalen Angioplastie, kurz PTA. Auch die Begriffe Rekanalisation oder Revaskularisierung sind geläufig.
Engstellen sichtbar machenUm Gefäßverengungen zu identifizieren, führt Ihre Kardiologin oder Ihr Kardiologe zunächst eine sogenannte Herzkatheter-Untersuchung durch. Dazu punktiert sie oder er in der Regel ein Blutgefäß im Bereich des Handgelenks oder der Leiste, führt den Katheter ein und schiebt ihn bis zum Herz vor. Dort spritzt sie beziehungsweise er ein Kontrastmittel in die Herzkranzgefäße. Auf dem Röntgenbildschirm werden nun die Arterien, Nebenäste und mögliche Engstellen gut sichtbar.Mechanische Kräfte weiten die GefäßeWenn nötig, kann im gleichen Untersuchungsschritt eine Engstelle mittels PTCA versorgt werden. Dazu wird Führungsdraht bis zum verengten Herzkranzgefäß vorgeschoben. Darüber führt Ihre Kardiologin oder Ihr Kardiologe einen leeren Ballon ein und platziert ihn in der Engstelle. Nun wird der Ballon mit Flüssigkeit gefüllt und unter starkem Druck gedehnt. Der aufgeblasene Ballon presst Ablagerungen in die Gefäßwände und glättet den Hohlraum. In der Fachsprache heißt dieser Vorgang auch Ballon-Dilatation.Häufig folgt anschließend eine Stent-Implantation: Dabei wird ein feines Metallröhrchen als Gefäßstütze eingesetzt. Der Stent bleibt im Gefäß und verwächst nach einigen Wochen mit dem Gewebe.Eingriff bei vollem BewusstseinBei der PTCA handelt es sich um einen minimal-invasiven Eingriff, der keinen offenen Zugang zum Herzen erfordert, wie es etwa bei der Bypass-OP der Fall ist. Da die Innenwände der Blutgefäße nicht schmerzempfindlich sind, spüren Sie bei dem Eingriff kaum etwas. In der Regel reicht eine örtliche Betäubung der Einstichstelle aus und Sie können den Eingriff bei vollem Bewusstsein am Monitor mitverfolgen. Beunruhigt Sie diese Vorstellung, kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen ein leichtes Beruhigungsmittel geben.Mögliche KomplikationenDie Ballon-Aufweitung strapaziert die zarte Innenhaut der Gefäße und führt häufig zu kleinen Einrissen. Diese Stellen werden vom Körper durch vermehrte Zellteilung schnell repariert. Um zu verhindern, dass sich die Zellen dabei übermäßig vermehren und das Gefäß wieder einengen, werden meist medikamentenbeschichtete Stents verwendet.In den ersten Monaten nach der PTCA besteht weiterhin die Gefahr, dass sich ein Gerinnsel bildet. Sie erhalten daher vorübergehend eine Kombination aus gerinnungshemmenden Medikamenten. Die Einnahme eines Medikaments, das die Blutplättchen daran hindert, zu verklumpen, ist nach Einsetzen eines Stents dauerhaft erforderlich. Nachdem der Stent eingesetzt wurde, müssen Sie dauerhaft Medikamente sogenannte blutverdünnende Medikamente einnehmen.Nach der PTCA: Tipps und HinweiseVermeiden Sie in der ersten Woche nach dem Eingriff größere körperliche Anstrengungen.Bewegen Sie sich moderat und machen Sie z. B. täglich einen Spaziergang.Nehmen Sie die blutverdünnenden Medikamente nach ärztlicher Anweisung ein.Halten Sie Ihre Langzeittherapie weiterhin ein, auch wenn sich Ihre Beschwerden nach der PTCA gebessert haben.Nehmen Sie die vereinbarten Nachuntersuchungen wahr.Treten erneute oder stärkere Beschwerden auf, wenden Sie sich sofort an Ihre Kardiologin oder Ihren Kardiologen.
Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF): Entscheidungshilfe: Koronare Herzkrankheit - Verengte Herzkranzgefäße: Stent oder Bypass?, Stand: 2022. URL: https://register.awmf.org/assets/guidelines/Nationale_Versorgungs-Leitlinie/nvl-004ki-e3_S3_KHK_2022-09.pdf (abgerufen am: 22.03.3023). Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF): S3-Leitlinie Nationale Versorgungs-Leitlinie Chronische KHK, Stand: 16.09.2022. URL: https://register.awmf.org/assets/guidelines/nvl-004l_S3_KHK_2022-09.pdf (abgerufen am: 15.03.2023). Decker, J. et al.: Perkutane transluminale Koronarangioplastie. DocCheck Flexikon, 01.11.2022. URL: https://flexikon.doccheck.com/de/Perkutane_transluminale_Koronarangioplastie (abgerufen am: 22.03.2023). Mathias, K.; Nikol, S.: Durchblutungsstörungen. Kranke Gefäße - gefährdetes Herz. Herz Heute 2019/2, S. 10-14.
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