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Arterielle Hypertonie betrifft fast jeden Dritten in Deutschland. Besonders besorgniserregend dabei: Viele Betroffene wissen nicht, dass sie erkrankt sind. 

Faktencheck Bluthochdruck

  • Etwa 20 bis 30 Millionen Deutsche haben Bluthochdruck. 
  • Drei von vier Menschen zwischen 70 und 79 Jahren leiden an Bluthochdruck.
  • Vier von fünf Menschen wissen von der Erkrankung, 88 Prozent der Diagnostizierten lassen sich behandeln.
  • Männer wissen oft nichts von ihrem Bluthochdruck und lassen sich seltener behandeln.
  • Drei Viertel der Behandelten erreichen durch eine Behandlung gute Blutdruckwerte.
  • Vier bis fünf von hundert Kindern haben heute bereits erhöhte Blutdruckwerte. (Quelle: Die Deutsche Hochdruckliga e. V.) 

Im Alter steigt das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken. Denn mit den Jahren verlieren die Gefäße ihre Elastizität und versteifen. Häufig ist bei Älteren nur der obere Blutdruckwert erhöht - auch dies gilt als Bluthochdruck, der in der Regel behandelt wird.  

Heute entwickeln auch immer mehr Kinder Bluthochdruck. Die Deutsche Hochdruckliga e. V. (DHL) schätzt, dass in Deutschland etwa 700.000 Kinder zu hohe Werte aufweisen. Hauptursachen sind Übergewicht und zu wenig Bewegung. Normalgewicht und tägliche körperliche Aktivität schützen Kinder am besten vor Bluthochdruck und dessen Folgen.

Im Erwachsenenalter trifft es Männer häufiger als Frauen. Gut jeder fünfte Mann im Alter von 40 bis 49 Jahren weist zu hohe Werte auf. Ab einem Alter von 60 Jahren holen die Frauen auf. Daran sind in der Regel die Wechseljahre schuld, denn nun nimmt das blutdrucksenkende Hormon Östrogen ab. Auch während der Schwangerschaft oder durch die Einnahme der Antibabypille können Frauen Bluthochdruck entwickeln.

Ursachen: Primär oder sekundär?

Bei gut 90 Prozent aller Bluthochdruckpatienten liegt keine ursächliche Grunderkrankung wie zum Beispiel ein Organleiden vor - der Bluthochdruck selbst ist bei ihnen die Erkrankung. Mediziner sprechen in diesem Fall von einer primären oder auch essenziellen arteriellen Hypertonie. Mehrere Faktoren begünstigen die Entstehung von primärem Bluthochdruck. Dazu zählen vor allem das Alter, eine familiäre Veranlagung sowie ein jahrelanger ungesunder Lebensstil. 

Nur selten liegt eine sekundäre arterielle Hypertonie vor. Dann ist der Bluthochdruck die Folge einer anderen Erkrankung. Dabei handelt es sich meist um eine Nierenerkrankung, eine Hormonstörung oder eine Gefäßkrankheit. Lässt sich die Ursache erfolgreich behandeln, normalisiert sich der Blutdruck in der Regel wieder. Vor allem junge Menschen sind von einer sekundären arteriellen Hypertonie betroffen. 

Bluthochdruck als Nebenwirkung 

Auch Medikamente wie zum Beispiel die Antibabypille, Kortisonpräparate, Rheumamedikamente sowie Appetitzügler können Bluthochdruck auslösen. 

Risikofaktoren 

  • Familiäre Vorbelastung: Wer Eltern, Geschwister, eine Tante oder einen Onkel mit Bluthochdruck hat, gilt als familiär vorbelastet. Einer US-Studie zufolge ist das Risiko am höchsten, wenn die Eltern bereits früh, das heißt vor dem 55. Lebensjahr, an Bluthochdruck erkrankt sind. 
  • Übergewicht: Zu viele Pfunde belasten Herz und Kreislauf. Stark übergewichtige Menschen leiden dreimal häufiger unter Bluthochdruck als normalgewichtige. Vor allem der Bauchumfang spielt eine Rolle: Bauchfett fördert Entzündungsprozesse im Körper. Diese wiederum begünstigen Gefäßverkalkungen, auch Arteriosklerose genannt.
  • Bewegungsmangel: Wer sich im Alltag zu wenig bewegt, riskiert, dass sich die Blutgefäße versteifen. Vor allem in Kombination mit Übergewicht ist Bluthochdruck dann meist vorprogrammiert. Regelmäßige Bewegung hält die Blutgefäße elastisch, verbessert den Blutfluss und wirkt sich positiv auf die Blutfettwerte aus.  
  • Zu viel Salz: Salz ist wichtig für den Blutkreislauf. Doch mehr als 5 Gramm am Tag - also etwa ein gestrichener Teelöffel voll - sind zu viel. Besonders bei salzempfindlichen Menschen treibt zu viel Salz den Blutdruck in die Höhe. Ernähren Sie sich kochsalzarm, können Sie Ihr Risiko für Bluthochdruck senken. 
  • Alkoholkonsum: Alkohol erhöht den Blutdruck und macht zudem dick. Wer täglich mehr als 30 Gramm Alkohol (etwa Dreiviertelliter Bier oder ein Drittelliter Wein) zu sich nimmt, hat ein doppelt so hohes Risiko für Bluthochdruck als jemand, der keinen Alkohol trinkt. Genießen Sie Alkohol daher möglichst in geringen Mengen und nicht regelmäßig.
  • Nikotin: Rauchen birgt generell ein hohes Risiko für Herz und Kreislauf, belastet die Blutgefäße und fördert Arteriosklerose. Mit einem Rauchstopp können Sie Bluthochdruck sowie anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen effektiv vorbeugen. 
  • Stress: Wer im Job viel leisten muss, ist für Bluthochdruck prädestiniert. Auch seelischer Stress, etwa durch Konflikte in Partnerschaft oder Familie, kann zu hohem Blutdruck führen. Schuld sind Stresshormone. Werden sie ausgeschüttet, zieht sich die Muskulatur der Blutgefäße zusammen, der Gefäßwiderstand nimmt zu und das Herz muss mehr leisten: Der Blutdruck steigt. 

Infografik: Belastungsfaktoren für Bluthochdruck Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.

Ein gesunder Lebensstil beugt Bluthochdruck vor oder beeinflusst ihn positiv.