Laut eines afrikanischen Sprichworts braucht es ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen. Diese Weisheit impliziert, dass allein der elterliche Einfluss nicht ausreicht, damit ein Kind sozial integriert und geborgen aufwachsen kann. Auch andere Bezugspersonen, wie etwa die Großeltern, Erzieherinnen und Erzieher in einer Kita oder Lehrerinnen und Lehrer müssen als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, damit sich Kinder gut entwickeln können.

Pandemie belastete Familien zusätzlich

Insbesondere während der Hochphase der Corona-Pandemie und den einhergehenden Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens, stand dieses soziale Umfeld, außerhalb der Familie, den Kindern nicht immer zur Verfügung. Und auch Eltern hatten häufig nicht die Möglichkeit, sich durch ihre üblichen Hilfssysteme, wie Kindertagesstätten und Schulen, zu entlasten. Hinzu kam, dass viele Eltern selbst mit eigenen Sorgen und Nöten stärker belastet waren als sonst und es so schneller zu Überforderungssituationen kam. Diese Erfahrungen und Effekte wirken in den Familien bis heute nach und müssen verarbeitet werden.

Gemeinsam mit dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit hat die Landesvertretung der Techniker Krankenkasse  im Internet sowie in Form einer Broschüre Tipps zum Umgang mit dauerhaft schreienden Säuglingen und entsprechende Beratungsstellen zusammengestellt. An letztere können sich Eltern wenden, um Unterstützung zu erhalten.

Jörn Simon

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Leiter der TK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz
"Mit ihrem Engagement zum kindlichen Schütteltrauma oder "Stoppt Gewalt gegen Kinder!" macht sich die TK bereits seit vielen Jahren für die Kleinsten in unserer Gesellschaft stark."

Insbesondere dann, wenn Belastungssituationen über einen längeren Zeitraum anhalten kann es sein, dass Erziehungsberechtigte angesichts des erhöhten Stresslevels die Beherrschung verlieren und in der Folge von einer Kindeswohlgefährdung ausgegangen werden muss. Häufig sind Ärztinnen und Ärzte in solchen Situationen die ersten Ansprechpartner und auch diejenigen, die abklären müssen, ob tatsächlich eine Kindeswohlgefährdung vorliegt.

Ratgeber bietet Hilfe und Unterstützung

Zur fachlichen Unterstützung der Mediziner bietet die TK gemeinsam mit den Familien- und Gesundheitsministerien des Landes außerdem den Ratgeber "Stoppt Gewalt gegen Kinder" an. Dieser soll Hilfestellung bei der Absicherung der Diagnose geben. Der Ratgeber beinhaltet Hinweise zur Diagnostik und zum Fallmanagement. Darüber hinaus sind hierin Schaubilder typischer Verletzungsmuster aus der ärztlichen Praxis zu finden. Zugleich werden rechtliche Tipps gegeben und Kooperationspartner aufgezeigt, die Hilfestellung bei zusätzlichem Beratungsbedarf leisten können.

Da Gewaltformen wie Mobbing und Cybermobbing sich immer häufiger zeigen, werden diese ebenfalls behandelt. In einem Dokumentationsbogen am Ende des Ordners können Ärztinnen und Ärzte zudem Befunde erfassen.

Schüt­teln ist lebens­ge­fähr­lich!

Informationsflyer zum Projekt "Babys nicht schütteln!"

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