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Eindeutig uneindeutig

Die Übergänge zwischen den Suchtmittel-Kategorien weich und hart sind fließend. Zudem kann die Einordnung einer psychoaktiven Substanz in die eine oder andere Schublade zu falschen Schlussfolgerungen verleiten: So sind die Begriffe hart und weich zum Beispiel nicht mit der Unterteilung in illegale und legale Drogen gleichzusetzen. 

Alkohol versus LSD

Alkohol kann von erwachsenen Personen legal erworben werden. Dies gilt auch für hochprozentige Alkoholika wie Whisky und Schnaps, die sehr viel Wirkstoff enthalten. Gleichzeitig gehört Alkohol zu den harten Drogen: Er kann körperlich stark abhängig machen und birgt große gesundheitliche Risiken. Eine Überdosis kann tödlich sein. Das Halluzinogen LSD wiederum ist zwar ein illegales Suchtmittel, gilt aber als weiche Droge, da es körperlich nicht süchtig macht. 

Legal erhältliche Suchtstoffe sind demnach nicht per se schwächer oder ungefährlicher als illegale Substanzen. Hinzu kommt: Sogenannte weiche Drogen machen zwar mit geringerer Wahrscheinlichkeit körperlich abhängig, es können jedoch, genau wie bei harten Substanzen, psychische Abhängigkeiten entstehen. Auch diese sind gesundheitlich riskant und lassen sich nur schwer überwinden.

Bei der Beurteilung, wie gefährlich eine Droge ist, betrachten Fachleute zudem nicht nur die Substanz als solche: Auch Faktoren wie die Verabreichungsform, die Dosis oder individuelle Reaktionen sind hier zu berücksichtigen. Dennoch gibt es Stoffe, die in ihrer Wirkung unmittelbarer und stärker sind als andere und schneller in eine psychische und/oder körperliche Abhängigkeit führen. Dies lässt sich gut am Beispiel der sogenannten Stimulanzien aufzeigen.

Stimulanzien

Stimulierende Substanzen, auch Stimulanzien genannt, wirken anregend. Zu diesen Stoffen gehören sowohl Kaffee als auch, am anderen Ende der Wirkungsskala, Kokain oder Crack, eine spezielle Verarbeitungsform des Kokains. 

Der Unterschied: Während Kaffee seine Wirkung allmählich und oft kaum merklich entfaltet, überflutet Crack das Gehirn geradezu. Die plötzlich eintretende Rauschwirkung, auch Kick genannt, ist sehr intensiv. Obwohl sie meist nur wenige Minuten anhält, erzeugt sie bei den meisten Konsumierenden umgehend ein starkes Verlangen nach Wiederholung. 

Grundsätzlich lässt sich sagen: Je schneller eine Wirkung eintritt und je intensiver diese ist, umso größer ist die Suchtgefahr , die von einer bestimmten Substanz ausgeht.

Mögliche Kriterien

Um die Brisanz von Suchtmitteln einschätzen zu können, gibt es folglich verschiedene Kriterien. Diese lassen sich nicht immer klar voneinander trennen, sondern hängen oft zusammen. Zudem werden sie, gerade unter wissenschaftlichen Aspekten, unterschiedlich ausgelegt. Dennoch verdeutlicht die Vielzahl an Faktoren, wie breit das Spektrum ist, in dem eine Substanz als gefährlich eingestuft werden kann. Aussagekräftig können beispielsweise folgende Kriterien sein:

  • Suchtpotenzial: Wie schnell macht eine Droge abhängig?
  • Schädlichkeit: Welche kurz- oder langfristigen Folgen hat der Konsum für die körperliche und geistige Gesundheit? 
  • Stärke des Rauschzustands: Wie sehr beeinflusst die Droge die körperlichen und geistigen Fähigkeiten?
  • Konsumform: Wird die Substanz gesnieft, geraucht, geschluckt oder gespritzt?
  • Dosis: Welche Mengen werden wie oft konsumiert?

Hinweis:

Im juristischen Sinn sind für Suchtmittel mitunter noch andere Aspekte relevant, etwa wenn es um ihren Besitz geht oder um Straftaten , die unter Drogeneinfluss begangen werden.