Geplant ist eine gemeinsame Plattform für alle europäischen Staaten. Das Visumverfahren für den Schengen-Raum wird damit zukünftig vereinheitlicht. Alle relevanten Visumdokumente können hochgeladen und die Gebühren online beglichen werden. Das heißt, das aufwendige Ausfüllen von Papierbögen für Personen aus Drittstaaten soll damit ein Ende haben. 

Digitale Visa sind sicherer

Zurzeit unterscheiden sich die Verfahren für Schengen-Visa von Mitgliedstaat zu Mitgliedstaat - und nur einige wenige können überhaupt digital beantragt werden. Zukünftig sparen die Behörden der EU-Mitgliedstaaten daher nicht nur Papier und Kosten, sondern das digitale Visum wird außerdem fälschungssicher - ein verschlüsselter 2-D-Strichcode sorgt für Schutz. 

Mit wenigen Klicks direkt zum Schengen-Visumantrag

Wer ein Visum beantragen möchte, legt zukünftig auf der Plattform ein sicheres Konto an. Über dieses kann er nicht nur den Antrag stellen, sondern auch die Entscheidungen online abrufen. 

Alle nötigen Informationen, wie die anfallenden Gebühren oder ein Termin zur Erfassung der biometrischen Daten, sollen hier ebenfalls zu finden sein. Denn bei einem Erstantrag, bei veränderten biometrischen Daten oder bei einem neuen Pass ist meist auch weiterhin ein persönlicher Termin nötig. 

Ein weiterer großer Vorteil des digitalen Visumantrags: Es wird automatisch bestimmt, welches Schengen-Land für die Prüfung des Antrages zuständig ist - besonders hilfreich, falls ein Besuch in mehreren EU-Mitgliedstaaten vorgesehen ist. Das Suchen nach Zuständigkeiten soll mit der neuen Internetplattform zukünftig entfallen. 

Auch Länder, die die Vorschriften des Schengen-Raums derzeit noch nicht vollständig anwenden, wie Bulgarien, Rumänien und Zypern, sollen das das digitale Visum künftig dennoch ausstellen können.

Digitaler Fortschritt in der europäischen Visumpolitik 

Hat der Antragsteller weitere Fragen, springt der Chatbot ein und antwortet in Echtzeit rund um die Uhr. 

Und wenn Nicht-EU-Bürger länger als z.B. nur für eine kurze Geschäftsreise einreisen wollen, soll es zukünftig auch möglich sein, digitale Visa für längere Aufenthalte über die Plattform zu erhalten. 

Gut zu wissen

Es wird eine Übergangsphase von sieben Jahren für die Mitgliedstaaten eingeräumt, um die digitale Plattform einzuführen. Die Verordnung muss vom Europäischen Parlament und vom Rat noch förmlich angenommen werden - gilt jedoch schon als beschlossen und stellt damit einen weiteren Meilenstein in Richtung EU-Digitalisierung dar.