Das Goethe-Institut ist das Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland und mit über 3.000 Beschäftigten weltweit tätig. International verbindet es Menschen, Ideen und Kulturen und fördert die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland. Vielfalt und kultureller Austausch sind als Ziele fest im Unternehmen verankert, um die Welt zu einem humaneren Ort zu machen.

Wie alles begann

Vermehrte Nachfragen aus dem Kreis der Beschäftigten und die Idee, ihr Wohlbefinden noch stärker in den Vordergrund zu rücken, gaben vor zehn Jahren den Startschuss für das Projekt zur Förderung der Mitarbeitergesundheit.

Das Ziel: Durch gesunde Beschäftigte ein gesundes Unternehmen zu werden. Einen weiteren Vorteil sah das Institut darin, seine Attraktivität als Arbeitgeber zu erhöhen und so Fachkräfte zu gewinnen. Im ersten Schritt sollte das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) in die Personalabteilung eingebunden werden. Langfristig war geplant, das BGM auch in den weltweit vertretenen Instituten zu verankern. 

Im Jahr 2011 wurden die ersten Gesundheitsaktionen erfolgreich durchgeführt. Der Erfolg der Aktionen zog weitere Maßnahmen nach sich: zum Beispiel Beruf und Privatleben besser zu vereinbaren. Als Erstes standen daher Unternehmenspartnerschaften für die Kinderbetreuung und Unterstützung im Bereich Pflege im Fokus.

Als Nächstes wurde eine Kooperation mit der TK vereinbart, um das BGM als gezieltes Managementinstrument zu etablieren und regionale Strukturen aufzubauen. Neben der wichtigen finanziellen Unterstützung stand dem Institut damit auch jede Menge Fachwissen zur Verfügung.

An die Arbeit

Zu Beginn der gemeinsamen Projektlaufzeit bestand das BGM-Team aus zwei Personen. Das Team wurde ganz neu aufgestellt und umfasst inzwischen fünf Mitarbeitende, die sich den drei Säulen Gesundheitsförderung, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz widmen. So wurden Schwerpunkte gesetzt und neue Themen in das Projekt integriert. Insbesondere hat das Team neue digitale Formate genutzt.

Nicht nur in der Zentrale in München, sondern auch an den deutschland- und sogar weltweiten Standorten hat das BGM in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Es ist zu einem festen Bestandteil des Goethe-Instituts geworden: Das BGM steht bei den jährlichen Planungsbesprechungen des Vorstands fest auf der Tagesordnung.

Außerdem wird das BGM-Team in abteilungsübergreifende Projekte wie New Work oder Nachhaltigkeit aktiv einbezogen und ist Teil des (Corona)-Krisenstabs.

Steckbrief

Branche: Erbringung von sonstigen Dienstleistungen - Träger der auswärtigen Kulturpolitik

Unternehmensgröße: Über 3.000 Beschäftigte

Standort: weltweit

Fokus:

  • Psychosoziale Gesundheit
  • Personalführung
  • Gesundheitsförderung/-kurse/-tage/-aktionen
  • Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • BEM

Projektinhalt:

  • Aufbau eines ganzheitlichen und nachhaltigen Gesundheitsmanagements
  • Gesundheitsförderung
  • Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
  • Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • Strukturelle Verankerungen an den Instituten in Deutschland und weltweit

Laufzeit: aktiv

Vorhang auf

Eine weltweit durchgeführte digitale Gesundheitswoche, Austauschforen zu Gesundheits- und Vereinbarkeitsthemen für alle Beschäftigten und das Führungskräfteseminar "Gesund führen" sind nur einige der bisherigen Maßnahmen auf dem Weg zu einem gesunden Unternehmen.

Dazu kommen weitere Aktionen wie ein Pilotprojekt im Goethe-Institut in Glasgow, regionale Gesundheitstage, der Aufbau eines Arbeitsschutzkonzepts für das Institut in Deutschland und die vierfache Zertifizierung durch "berufundfamilie Service GmbH" für die Erfolge bei der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. 

Nach diesen konkreten ersten Erfolgen will das BGM-Team auch zukünftig viele weitere Gesundheitsthemen erschließen. Unter anderem will es eine Kennzahlensystematik zur Evaluation der BGM-Maßnahmen entwickeln, um die weitere Verankerung des BGM als strategisches Managementinstrument zu unterstützen.

Zudem werden die regionalen und dezentralen BGM-Strukturen weiter ausgebaut, damit das Gesundheitsmanagement noch stärker in die Planungsprozesse der einzelnen Goethe-Institute aufgenommen wird. Nutzen und Erfolge des BGM sind eindeutig erkennbar: Das BGM hat sowohl vor der Corona-Krise als auch währenddessen zur Gesundheit der Beschäftigten beigetragen. 

Erfolgsrezept

Das Goethe-Institut hat erfolgreich ein ganzheitliches und nachhaltiges BGM im Unternehmen eingeführt. Das Gesundheitsmanagement ist fester Bestandteil der Institution. Mit ihrer Beratung und Unterstützung hat die TK das BGM-Team optimal ergänzt. So konnte das Team die Aufmerksamkeit der Beschäftigten für die Themen Gesundheit und Wohlbefinden gewinnen und dadurch die Prozesse langfristig in den Strukturen und damit in der Kultur des Unternehmens verankern.

Interview mit Sabine Walz (BGM-Projektleitung)

Was haben Sie sich vom BGM erhofft? Was waren Ihre Wünsche und Ziele?

Eine Einbindung und Verankerung des BGM im Unternehmen, aus welcher die Wichtigkeit der BGF/BGM hervorgeht, sowie eine unterstützende Funktion für alle Beschäftigten und Führungskräfte.

Wieso haben Sie sich für eine Zusammenarbeit mit der TK entschieden? 

Durch gutes Feedback von anderen Institutionen im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit der TK und dem hohen Engagement und der Empathie für das geplante BGM-Projekt haben wir uns für die Zusammenarbeit mit der TK entschieden. Diese Zusammenarbeit hat sich als fachlich sehr versiert herausgestellt und überzeugt mit einer hervorragenden Beratertätigkeit. 

Wie hat die Belegschaft das Projekt aufgenommen oder mitgestaltet?

Das BGM-Team hat sich in den letzten Jahren vergrößert und konnte mehr Einfluss auf die Schwerpunkte und Gestaltung des BGM in der Institution nehmen. Hier immer unter dem Gesichtspunkt, eine bestmögliche Unterstützung für die Bedürfnisse/Bedarfe der Beschäftigten darzustellen.

Von Seiten der Belegschaft erhalten wir weltweit sehr viel positives und konstruktives Feedback. Die "Mitgestaltung" erfolgt durch eine Mitarbeiterbefragung und die Übernahme von Ideen/Formaten in unsere BGM-Zielplanungen. 

Warum würden Sie BGM/BGF weiterempfehlen? 

Durch gute Arbeitsbedingungen und Lebensqualität am Arbeitsplatz wird auf der einen Seite die Gesundheit und Motivation nachhaltig gefördert und auf der anderen Seite die Produktivität, Produkt- und Dienstleistungsqualität und Innovationsfähigkeit eines Unternehmens erhöht. Somit profitieren das Unternehmen und die Beschäftigten gleichermaßen davon, wenn die Belastungen der Beschäftigten optimiert und die persönlichen Ressourcen gestärkt werden.

Wie bewerten Sie den bisherigen Projektverlauf?

Den bisherigen Projektverlauf bewerten wir als sehr erfolgreich, da wir es innerhalb der Institution geschafft haben, die Wichtigkeit und Bedeutung von BGM in einer Stetigkeit und in einer Mischung aus strategischen, aber auch erfahrbaren Aktionen/Faktoren auf den Weg zu bringen. Künftig geht es um eine noch stärkere strukturelle Verankerung.

Wenn Sie mit den Erfahrungen, die Sie jetzt haben erneut ein BGM-Projekt starten, was würden Sie anders machen? 

Wir haben unser eigenes, den Strukturen der Institution angepasstes Konzept gefunden; ich würde zu Beginn noch stärker die strategische und strukturelle Einbettung von BGM im Unternehmen forcieren. Wichtig ist aber auch, BGM für die Belegschaft "erfahrbar" zu machen und sich eben nicht nur oder zu sehr mit Strukturfragen zu beschäftigen, um eine Innenwirkung von BGM für die Belegschaft zu erreichen. 

Sie haben Fragen?

Ihre Ansprechpartner

Goethe-Institut e.V.
Sabine Walz
BGM-Projektleitung
Tel. 089 - 15 92 18 97 
walz@goethe.de 
www.goethe.de

Die Techniker
Jan Kämpfe
Berater Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tel. 040 - 460 65 10 48 09
jan.kaempfe@tk.de 
www.tk.de