Wie alles begann...

TE Connectivity (TE) entstand 2007 aus einer früheren Sparte der Tyco International Ltd., die unter dem Namen Tyco Electronics firmierte. Die Zentrale von TE Connectivity befindet sich in Schaffhausen in der Schweiz und beschäftigt weltweit über 80.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Unternehmen ist ein globaler Player in der Telekommunikation und Elektrotechnik. Die Kernaktivitäten der Unternehmensgruppe bilden die Bereiche elektronische Steckverbinder, Netzwerktechnik, Unterwasser-Telekommunikationssysteme und Wireless-Systeme. Der Konzern entwickelt, fertigt und vermarktet Produkte für Kunden im Automobilsektor sowie in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Verteidigungssysteme, Telekommunikation, Computer- und Unterhaltungselektronik.

Für den wirtschaftlichen Erfolg des Konzerns sind gut ausgebildete, motivierte und kreative Mitarbeitende unerlässlich, daher wird viel Wert auf die regelmäßige berufliche Weiterbildung und eine Kultur der Vielfalt gelegt. Nur in diversen Teams entsteht genügend kreatives Potenzial, um die Produkte ständig an die sich schnell verändernden Marktanforderungen anzupassen. Daher fördert TE eine vielfältige globale Belegschaft, in der die Mitarbeitenden erfolgreich zusammenarbeiten, innovativ sein können und ihr fachliches Potenzial ausschöpfen.

An die Arbeit…

Am Standort in Ottobrunn startete das Gesundheitsprojekt zunächst mit der speziellen Zielgruppe der Produktionsmitarbeitenden. Ausgangspunkt waren ein hoher Krankenstand, der noch über dem bayerischen Durchschnitt in der Branche lag, sowie das Gefühl der Verantwortlichen, dass das Engagement der Beschäftigten in der Produktion noch stärker gefördert werden könnte.

Zu Beginn wurde die Ausgangssituation genauer untersucht. So wurden die aktuellen Fehlzeiten mit Unterstützung der TK analysiert. Anschließend erfolgte eine konkrete qualitative Befragung der Produktionsmitarbeitenden sowohl durch die Manufacturing Teamleiter als auch durch Mitglieder des Betriebsrats. Dabei konnten Verbesserungspotenziale bei den Arbeitsplätzen und in der Zusammenarbeit identifiziert werden.

Die Ergebnisse der Umfragen wurden anschließend im Rahmen eines Gesundheits-Steuerkreises intensiv diskutiert. Der Steuerkreis besteht aus Vertretern der Geschäftsführung, dem Betriebsrat, der HR-Abteilung, der Arbeitssicherheit und der Gesundheitsmanagerin des Unternehmens. Zusätzlich wurden die Produktionsmitarbeitenden durch ihren Bereichsleiter und Schichtmeister vertreten. Moderiert wurde der Steuerkreis durch eine Prozessberaterin und eine professionelle Moderatorin der TK.

Steckbrief

Branche: Elektrotechnik, Telekommunikation 

Unternehmensgröße: bis 499 Beschäftigte

Standort: Ottobrunn, Bayern

Fokus:

  • Psychosoziale Gesundheit
  • Personalführung und -recruiting
  • Gesundheitsförderung/-kurse/-tage/-aktionen
  • Gesundheitskompetenz/-wissen
  • Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • Chancengleichheit/Diversity/Willkommenskultur

Projektinhalt:

  • Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • Betriebliche Eingliederungsmanagement und Employer Assistance Programms (EAP)
  • Betriebliche Gesundheitsförderung
  • Maßnahmen zur Senkung des Krankenstands und zur Erhöhung der Mitarbeitermotivation bei den Produktionsmitarbeitenden
  • Führungskräftetrainings

Laufzeit: September 2018 - November 2020

Vorhang auf…

Erste Verbesserungsideen der befragten Produktionsbeschäftigten waren schnell identifiziert und wurden zeitnah umgesetzt. So wurde die Gehaltsstruktur angepasst, die von den Betroffenen anschließend als fairer und gerechter empfunden wurde. Ein weiterer wichtiger Schritt zur aktiveren Beteiligung der Beschäftigten in der Produktion war ihre Einbeziehung in das Vorschlagswesen mit dem Tenor "Nicht Wegsehen - Handeln". So konnten verschiedene arbeitsbedingte Problematiken identifiziert und entschärft werden. Die schnelle Umsetzung der Verbesserungen stärkte auch die Rolle der betrieblichen Gesundheitsmanagerin, die diese Veränderungen aktiv begleitete. Insgesamt verbesserte sich durch die Einbeziehung der Produktionsbeschäftigten in das betriebliche Vorschlagswesen auch die Kommunikation mit den Führungskräften. 

Eine erneute Befragung zur psychischen Belastung im Januar und Februar 2020 bestätigt dies eindeutig: Alle ergriffenen Maßnahmen zahlten aktiv auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen der Arbeit und der Unternehmenskultur ein. 

Darüber hinaus setzte das Gesundheitsprojekt auch sehr konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der individuellen Gesundheitssituation der Beschäftigten in der Produktion um. Einen wichtigen Aspekt dabei bildet das Thema "gesunde Führung". So wurden Führungskräfte und insbesondere die Schichtmeister und Produktionsleiter sensibilisiert, welche entscheidenden Einfluss sie durch ihr Führungsverhalten auf die Gesundheit, Zufriedenheit und Motivation ihrer Mitarbeitenden ausüben und wie sie diesen Prozess positiv gestalten können. Dazu fanden umfangreiche Schulungen statt, in der die Führungskräfte z.B. über Rollenspiele rund um Willkommens-, Konflikt- und Krankengespräche in das Konzept zur "gesunden Führung" eingeführt wurden. 

Insgesamt wurde bei TE ein Kulturwandel vollzogen, der nun die Gesundheit und das Engagement der Beschäftigten in den Mittelpunkt des gemeinsamen Handelns stellt. Der gesamte Prozess wird aktiv durch das Gesundheitsmanagement und die Gesundheitsmanagerin begleitet und zeigt auch schon erste nachhaltige Erfolge: So sanken die Fehlzeiten in der Produktion unter den bayerischen Durchschnittswert. 

Erfolgsrezept…

Dieser erste Erfolg in der Produktion motivierte alle Beteiligten, den eingeschlagenen Weg konsequent zu gehen. Die vielfältigen Themen eines ganzheitlichen Betrieblichen Gesundheitsmanagements wurde auf die gesamte Belegschaft ausgeweitet. So wurden alle Beschäftigten bei TE mittels zweier Befragungsinstrumente (COPSOQ-Fragebogen und GLINT-Engagement Survey) um ihre persönliche Einschätzung der psychischen und gesundheitlichen Arbeitssituation gebeten.

Es steht jährlich ein festes Budget für die Umsetzung zur Verfügung. Unter anderem wird es für ein Firmen-Fitnessprogramm genutzt, bei dem über die Hälfte der Kosten vom Unternehmen getragen wird. Zusätzlich bietet TE den Beschäftigten ein Fahrradleasing, kostenloses Wasser und Kaffee, verschiedene Veranstaltungen zur Stärkung der neuen Unternehmenskultur (z.B. die Weihnachtsfeier, den Familientag, regelmäßige Sicherheits- und Gesundheitstage und interne Netzwerkgruppen für Young Professionals, Frauen oder Männer) an. Als fast schon selbstverständlich werden flexible Arbeitszeitregelungen, Home Office und kostenfreie Schutzimpfungen über den Betriebsarzt (z.B. Grippe, COVID-19) gesehen.

Interview mit Kathrin Schneller (Gesundheitsmanagerin) 


Wieso haben Sie sich für eine Zusammenarbeit mit der TK entschieden? 

Die TK arbeitet bedarfsorientiert. Es wird nichts übergestülpt, sondern gezielt geschaut, welche Maßnahmen und Projekte für unser Unternehmen passen. Auch der Einsatz des Budgets ist sehr flexibel und passt daher sehr gut zu unseren Bedürfnissen.

Was haben Sie sich von BGM/BGF erhofft? Was waren Ihre Wünsche und Ziele?

Unsere Wünsche und Ziele wurden mehr als erfüllt. Als Gesundheitsmanagerin würde ich mir aber wünschen, dass die Themen Gesundheit und Engagement insgesamt einen noch höheren Stellenwert in der gesamten Wirtschaft und nicht nur bei TE bekommen.

Würden Sie die TK weiterempfehlen?

Es ist eine Win-Win-Situation für die Mitarbeitenden und das Unternehmen. Auch wenn sich nicht immer alles in Zahlen fassen lässt, sind Investitionen in die Gesundheit und das Engagement von Mitarbeitern immer sinnvoll und zahlen sich aus, da die Mitarbeiterbindung gestärkt wird und die Mitarbeiter engagierter und zufriedener sind.

Wenn Sie mit den Erfahrungen, die Sie jetzt haben erneut ein BGM-Projekt starten, was würden Sie anders machen?

Wir würden zuerst die Produktionsmitarbeiter qualitativ befragen, um von Anfang an zu wissen, wo die Probleme liegen, anstatt im Steuerkreis Mutmaßungen darüber anzustellen. Ansonsten finde ich es auch wichtig, auf die speziellen Empfindlichkeiten, die bei den unterschiedlichen Beteiligten im Steuerkreis vorliegen, zu achten. Diese könnten das Projekt blockieren, wenn solche wichtigen Themen unausgesprochen bleiben. Ansonsten würde ich wieder alles so machen wie beim letzten Mal. Wichtig war, dass die Geschäftsleitung hinter dem Thema stand und an den Steuerkreissitzungen teilgenommen hat, dadurch wurde das Projekt auch von den anderen Teilnehmern ernst genommen.

Was hat Sie positiv überrascht? 

Die Auszeichnung zum Corporate Health Award Excellenz in diesem Jahr. Damit hätten wir bei der ersten Teilnahme und Auditierung nicht damit gerechnet.

Sie haben Fragen?

Ihre Ansprechpartner

TE Connectivity 
Kathrin Schneller 
Gesundheitsmanagerin
Tel. 089 - 608 96 03
kathrin.schneller@te.com
www.te.com

Die Techniker 
Julia Tretter
Beraterin Betriebliches Gesundheitsmanagement 
Tel. 040 - 460 65 10 54 12
Julia.Tretter@tk.de
tk.de