Bremen, 4. August 2022. Im Land Bremen wurden 2021 nur noch 11 Prozent der TK-Versicherten, die wegen Erkältungssymptomen krankgeschrieben waren, mit einem Antibiotikum behandelt. Im Vorjahr waren es 12 Prozent, im Jahr 2014 sogar noch 25,4 Prozent. Das ergibt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK).

Sabrina Jacob, Leiterin der TK-Landesvertretung Bremen, begrüßt die Entwicklung: "Antibiotika sind nicht immer das Mittel der Wahl. Sie wirken nur gegen Bakterien. Die meisten Erkältungsinfekte werden jedoch durch Viren hervorgerufen. Antibiotika sollten nur dann verordnet werden, wenn es wirklich notwendig ist. Denn mit der vermehrten Einnahme steigt das Entstehungsrisiko für multiresistente Bakterien, was dringend zu vermeiden ist."

Bundesweit wurden 2021 bei 12,8 Prozent der erkälteten TK-Versicherten Antibiotika eingesetzt. Im Land Bremen werden die Medikamente vergleichsweise selten verordnet. Nur Sachsen (8,4 Prozent) und Thüringen (9,8 Prozent) weisen eine noch niedrigere Quote auf. Am häufigsten werden Antibiotika bei Erkältungen im Saarland (17,9 Prozent) verschrieben.

Hinweis für die Redaktion

Die Daten stammen aus dem TK-Gesundheitsreport 2022. Grundlage dafür bilden die rund 34.000 bei der TK versicherten Erwerbstätigen (Berufstätige und ALG 1-Empfängerinnen und Empfänger) aus Bremen und Bremerhaven.