Bremen, 25. Mai 2022. Die Finanzsituation der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist sehr angespannt. Darüber sind sich Krankenkassen und Politik einig. Stabilität für das laufende Jahr brachte nur ein ergänzender Bundeszuschuss von 14 Milliarden Euro. Aber schon für 2023 rechnet der GKV-Spitzenverband mit einem Defizit von 17 Milliarden Euro. "Ein Hauptausgabentreiber ist der Arzneimittelbereich. Hier stiegen die GKV-Ausgaben innerhalb von zehn Jahren um rund 18 Milliarden Euro auf knapp 47 Milliarden Euro im Jahr 2021. Diesen Anstieg muss die Politik stärker in den Blick nehmen", so Sabrina Jacob, Leiterin der TK-Landesvertretung Bremen.

Mix aus kurz- und langfristigen Maßnahmen

Besonders die Preise der patentgeschützten Arzneimittel treiben die Ausgaben in die Höhe. Diese machen nur 11 Prozent des Gesamtverbrauchs aus, aber mehr als die Hälfte der Gesamtausgaben. Um dem starken Ausgabenanstieg in diesem Bereich entgegenzuwirken, schlägt die TK einen Mix aus kurz- und langfristigen Maßnahmen vor.

Millionen-Einsparungen allein im Land Bremen möglich

Mit der Formel "Mehrwertsteuer runter, Herstellerrabatt rauf" sieht Jacob kurzfristig allein im Land Bremen für die gesetzliche Krankenversicherung ein Einsparpotenzial von 84 Millionen Euro im Jahr. Bundesweit wären es sogar über neun Milliarden Euro jährlich.

"Zentrales langfristiges Ziel muss es aber sein, die Preisgestaltung für neue Arzneimittel so weiterzuentwickeln, dass für alle Seiten faire Preise entstehen, die die Versichertengemeinschaft weitertragen kann. Dahingehend muss das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) weiterentwickelt werden", meint Jacob. 

Hinweis für die Redaktion:

Ausführliche Informationen zu den TK-Forderungen finden Sie auf tk.de, Suchnummer 2126414.