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Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU)
Durch die elektronische Arbeitsunfähigkeitebescheinigung müssen Arbeitnehmer ihre AU-Bescheinigung künftig nicht mehr per Post oder persönlich einreichen und können sich vollständig auf ihre Genesung konzentrieren.

Bisher läuft es im Krankheitsfall so ab: Der Arbeitnehmer bekommt vom Arzt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU-Bescheinigung) in dreifacher Ausführung - zur Vorlage bei der Krankenkasse, beim Arbeitgeber und für die eigenen Unterlagen. Das verursacht Tonnen von Papiermüll und vor allem viel Aufwand für die Patienten. Jedes Jahr werden bundesweit etwa 75 Millionen Krankmeldungen ausgestellt - und das in dreifacher Ausführung. Durch die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) könnten damit künftig insgesamt 225 Millionen bedruckte Blätter eingespart werden.
Im Pilotprojekt "elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung" (eAU) der TK findet die Übermittlung des gelben Scheins an den Arbeitgeber künftig ganz automatisch statt. Als erste Arbeitgeber sind die TK und das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) angebunden.
Wissenswertes zur elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
- Pressemitteilung zur eAU: Pilotprojekt geht zum nächsten Schritt über
- Thomas Ballast bloggt auf #WirTechniker zur elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.
Wie funktioniert die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung?
Schnellere Prozesse durch Digitalisierung
Seit September 2017 können teilnehmende Ärzte, vorwiegend aus Schleswig-Holstein und Hamburg, die AU-Bescheinigung einfach per Mausklick an die TK übermitteln. Seit Juni 2018 können auch über 1.000 Ärzte aus Nordrhein-Westfalen mit der Praxissoftware Duria eG am Projekt teilnehmen.
Nun geht die digitale Krankschreibung zum nächsten Schritt über: TK-versicherte Arbeitnehmer müssen ihre AU-Bescheinigung nun nicht mehr persönlich oder auf postalischem Wege einreichen. Stimmt der Patient in der Arztpraxis einer elektronischen Übermittlung der AU-Bescheinigung zu, kann der Arbeitgeber den gelben Schein einfach anfordern.
Dieser wird anschließend durch die TK elektronisch zur Verfügung gestellt. Über die Diagnose der Mitarbeiter erfährt der Arbeitgeber dabei nichts. Die Mitarbeiter müssen sich im Krankheitsfall somit nur noch telefonisch krankmelden. Voraussetzung ist, dass auch der zuständige Arzt am Pilotprojekt teilnimmt. Der Datenaustausch zwischen den Arbeitgebern und der TK erfolgt nach den bestehenden Regelungen durch eine gesicherte und verschlüsselte Datenübertragung.
Elektr. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
Im weiteren Verlauf des Projekts möchte die TK auch den Versichertendurchschlag der AU-Bescheinigung elektronisch zur Verfügung stellen. So würden alle drei Bescheinigungen digitalisiert - und der Prozess der Krankschreibung dadurch schneller und transparenter.