Rekordwert bei Herzmedikamenten
Pressemitteilung aus Baden-Württemberg
Stuttgart, 16. Mai 2025. Erwerbstätigen in Baden-Württemberg wurden im Jahr 2024 so viele Herzkreislauf-Medikamente verordnet wie noch nie. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) anlässlich des Welthypertonietages am 17. Mai. Jeder und jede TK-versicherte Erwerbsperson bekam im vergangenen Jahr durchschnittlich 92 Tagesdosen Herzmedikamente, wie zum Beispiel Blutdruck- oder Cholesterinsenker, verschrieben - ein neuer Höchstwert. Zu Beginn der Auswertungen im Jahr 2000 waren es noch 42 Tagesdosen. Der Wert hat sich seitdem also mehr als verdoppelt (+120 Prozent).
Männer bekommen doppelt so viel Präparate
Dabei kamen Herzmedikamente bei Männern deutlich häufiger zum Einsatz: Frauen wurden im Schnitt 60 Tagesdosen verschrieben, bei den Männern war es mit 119 Tagesdosen die doppelte Menge. "Das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung ist auch von Lebensstilfaktoren abhängig", erklärt Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg. Werde ein erhöhter Blutdruck in den Arterien nicht erkannt und behandelt, könne das zudem auf lange Sicht das Herz und die Blutgefäße schädigen. "Beim jährlichen Welthypertonietag machen deshalb Fachgesellschaften darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, regelmäßig den Blutdruck zu messen und herzgesund zu leben", so die TK-Leiterin.
HerzFit-App unterstützt bei Prävention
Digitale Unterstützung bietet dabei die kostenlose HerzFit-App, die von der Deutschen Herzstiftung und weiteren Partnern in Zusammenarbeit mit der TK entwickelt wurde. Sie erfasst und bewertet relevante Gesundheitsdaten, informiert über Symptome und Therapiemöglichkeiten und motiviert, persönliche Ziele für eine bessere Herzgesundheit zu erreichen. "Nach einer individuellen Risikoanalyse können sinnvolle Präventionsmaßnahmen gezielt ausgewählt werden", betont Mussa. Datennutzung ermögliche eine maßgeschneiderte individuelle Prävention und sollte nach Ansicht der TK künftig gezielt eingesetzt werden. Das erhöhe die Lebensqualität der Versicherten und entlaste langfristig die Versorgungsstrukturen.
Hinweis für die Redaktion
Für die Auswertung hat die TK die Arzneimittelverordnungen ihrer rund 6 Millionen versicherten Erwerbspersonen (638.000 mit Wohnsitz in Baden-Württemberg) betrachtet. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie Empfänger und Empfängerinnen von Arbeitslosengeld I. Als Tagesdosis (Defined Daily Dose, kurz DDD) wird die Dosis eines Arzneimittels bezeichnet, die bei einer bestimmten Indikation im Durchschnitt pro Tag verordnet wird.
Die HerzFit-App steht im Apple App Store sowie im Google Playstore zur Verfügung und kann kostenfrei installiert werden.