Patientenportale: Kliniken in NRW treiben Digitalisierung voran
Pressemitteilung aus Nordrhein-Westfalen
Düsseldorf, 8. August 2022. Fast 200 Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen (NRW) stellen die Kommunikation mit ihren Patientinnen und Patienten auf eine neue Basis. Mit Mitteln aus dem "Zukunftsprogramm Krankenhäuser" installieren die Kliniken digitale Patientenportale. Barbara Steffens, Leiterin der Techniker Krankenkasse (TK) in NRW, begrüßt den Modernisierungsschub: "Neben der Sorge um ihre Gesundheit belastet viele Menschen im Krankenhaus das Gefühl, nicht genau zu wissen, was mit ihnen geschieht. Die digitalen Patientenportalen werden für mehr Transparenz, Information und Aufklärung sorgen. Die Krankenhäuser in NRW, die sich noch nicht entschieden haben, sollten sich schnell auf den Weg machen, um nicht abgehängt zu werden."
Über das klinikeigene Portal können Patientinnen und Patienten künftig schon von zu Hause alle benötigten Dokumente hochladen, sich über die Klinik und die anstehende Behandlung informieren. Das digitale Behandlungsmanagement ermöglicht auch, dass sie während des Klinikaufenthalts auf ihrem privaten Laptop oder Smartphone über den Fortgang der Therapie oder Untersuchungstermine informiert werden und bei Bedarf direkt Rücksprachen mit dem medizinischen Personal halten können.
Datenaustausch mit elektronischer Patientenakte
Auch das Entlass-Management kann dank der digitalen Technik weniger bürokratisch ausfallen: Nötige Anschlussbehandlungen und Medikationspläne können über das Portal in der elektronischen Patientenakte (ePA) gespeichert sowie direkt an den Hausarzt, Reha- oder Pflegeeinrichtungen übermittelt werden.
300 Millionen Euro bewilligt
Rund 900 Millionen Euro stehen im "Zukunftsfonds Krankenhaus" allein für Strukturverbesserungen in den nordrhein-westfälischen Kliniken zur Verfügung. Fast 300 Millionen Euro wurden vom Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) bis zum 1. Juli bereits bewilligt.
Hinweis für die Redaktion
Der Krankenhauszukunftsfonds (KHZF), aus dem unter anderem die Patientenportale finanziert werden können, wird vom Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) verwaltet. Er ist Teil des im Juni 2020 von der damaligen Regierungskoalition beschlossenen "Zukunftsprogramm Krankenhaus". Der Bund stellt dafür rund drei Milliarden Euro zur Verfügung, Länder und Krankenhausträger steuern bis zu 1,3 Milliarden Euro bei. Nach Angaben der NRW-Krankenhausgesellschaft gab es im Jahr 2020 in NRW 337 Krankenhäuser.