"Noch stärker auf eine flächendeckende Telemedizin-Infrastruktur setzen"
Interview aus Rheinland-Pfalz
Ein Gastbeitrag von Matthias Mieves, MdB, zu den drängendsten Herausforderungen der Gesundheitspolitik in dieser Legislatur.

Meine Arbeit im Gesundheitsausschuss folgt einem klaren Ziel: Im Mittelpunkt einer guten und verlässlichen Gesundheitsversorgung muss die Arbeit mit und an Menschen stehen. Es ist unsere Aufgabe im Parlament, die nötigen Weichen zu stellen, damit Pflegekräften und Gesundheitsakteuren hierfür wieder mehr Zeit verbleibt. In einem ersten Schritt müssen wir hemmende bürokratische Prozesse und Berichtspflichten überprüfen und auf ein nötiges Minimum reduzieren.
Matthias Mieves, MdB
Ein entscheidender Faktor ist auch hier die Digitalisierung. Sie ermöglicht es uns, zeitraubende Arbeitsschritte auf technologische Verfahren umzustellen wo immer realisierbar und sinnvoll. Außerdem schafft sie neue Möglichkeiten, um unabhängig vom eigenen Wohnort auf eine verlässliche Gesundheitsversorgung zugreifen zu können. Dazu müssen wir noch stärker als bisher auf eine flächendeckende Telemedizin-Infrastruktur setzen und ergänzende Angebote zur ärztlichen Versorgung ausweiten wie z.B. Gemeindeschwestern und Gesundheitslotsen. Ein Blick in andere europäische Länder wie Portugal, Österreich, Dänemark und Schweden verdeutlicht wie vielversprechend das Potential ist, das von uns noch genutzt werden kann und sollte.
Ein praktisches Beispiel sind der elektronische Impfausweis oder bereits begonnene Projekte wie die elektronische Patientenakte, das e-Rezept und die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Dabei muss es stets unser Anspruch sein, Lösungen niedrigschwellig anzubieten, die intuitiv und einfach nutzbar sind. Mitarbeitende von Gesundheitsakteuren wie Patientinnen und Patienten müssen ihren Mehrwert unmittelbar spüren können. Damit diese Verbesserungen zügig realisiert werden können, sind wir bereits mit zentralen Akteurinnen und Akteuren im Gespräch.