TK-Bilanz für Rheinland-Pfalz: Eine halbe Million Kunden - Ausgaben in Höhe von 1,5 Milliarden Euro
Pressemitteilung aus Rheinland-Pfalz
Mainz, 9. August 2022. Erstmals zählt die Techniker Krankenkasse (TK) mehr als eine halbe Million Kundinnen und Kunden in Rheinland-Pfalz (RLP). Zum Stichtag 1. Juli waren 503.787 Menschen versichert. Seit dem Jahr 2000 hat die TK damit ihren Versichertenbestand in Rheinland-Pfalz etwa verdoppelt.
Für die medizinische Versorgung ihrer Versicherten hat die TK im Land RLP im Jahr 2021 mehr als 1,5 Milliarden Euro aufgewandt. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Anstieg in Höhe von 103 Millionen Euro. Statistisch gesehen erhielt damit im Jahr 2021 jede bei der TK versicherte Person Leistungen im Wert von 3.070 Euro, im Jahr 2020 waren es 2.898 Euro.
Ausgaben steigen weiter - Krankenhaus größter Ausgabenblock
Den größten finanziellen Einzelposten stellen die Ausgaben für die Krankenhäuser dar: Sie beliefen sich auf etwa 935 Euro je Versicherte bzw. Versicherten. Das entspricht einem Anstieg von rund 5,4 Prozent im Vergleich zu 2020. Die Aufwendungen für ambulante ärztliche Behandlungen betrugen im Jahr 2021 617 Euro pro Kopf - ein Plus von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, für Arzneimittel waren es 574 Euro (ein Plus von 8,1 Prozent). Für zahnärztliche Leistungen wurden je Versicherte bzw. Versicherten der TK rund 220 Euro ausgegeben (Plus 5,1 Prozent). 724 Euro pro Kopf flossen in "sonstige Leistungen" (Plus 7,3 Prozent), darunter fallen zum Beispiel Fahrtkosten oder Heil- und Hilfsmittel.
Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz betrachtet dies mit Sorge: "Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) steigen, neben höheren Leistungsausgaben ist dafür insbesondere die teure Gesetzgebung der vergangenen Jahre verantwortlich. Bei der Finanzierung klafft im nächsten Jahr eine Lücke in GKV von mindestens 17 Milliarden Euro. Es bedarf dringend einer nachhaltigen, strukturellen Reform der GKV-Finanzen im Gesundheitswesen. Der Gesetzesentwurf, der aktuell auf dem Tisch liegt, sieht leider nur kurzfristige Lösungen vor. Dazu sind die Lasten auch noch unfair verteilt: Der Löwenanteil der Finanzierungslücke, nämlich rund 12 Milliarden Euro, soll durch den Beitragszahler aufgebracht werden. Hier muss der Entwurf dringend nachgebessert werden."
Hinweis für die Redaktion
Einen ausführlichen Überblick der Ausgaben und Einnahmen bietet der kürzlich veröffentlichte Geschäftsbericht. Die digitale Version steht unter Geschäftsbericht steht als Download bereit.