Mehr als 1,6 Milli­arden Euro für die Gesund­heit der Menschen in SH

Kiel, 5. August 2022. Mehr als 1,6 Milliarden Euro hat die Techniker Krankenkasse (TK) in Schleswig-Holstein vergangenes Jahr für die Gesundheit ihrer Versicherten ausgegeben. Damit erreichen die Kosten für medizinische Leistungen im nördlichsten Bundesland einen neuen Rekordwert. Zum Vergleich: 2020 waren es noch 1,48 Milliarden Euro. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der TK. Pro Kopf entfielen im Jahr 2021 demnach auf jeden Schleswig-Holsteiner und jede Schleswig-Holsteinerin 3160 Euro - 175 Euro mehr als 2020. 

Größter Posten sind Krankenhausbehandlungen

Mit 437 Millionen Euro machen die Krankenhausbehandlungen wie in den vergangenen Jahren den Löwenanteil aus. Rund 315 Millionen Euro gehen auf das Konto der ambulanten ärztlichen Leistungen, gefolgt von Arzneimitteln (275 Millionen) und zahnärztlichen Behandlungen (112 Millionen). 

"Mit Blick auf die immer weiter steigenden Ausgaben in der Gesundheitsversorgung muss dringend gehandelt werden", betont Sören Schmidt-Bodenstein, Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein. Doch der aktuelle Kabinettsentwurf zum GKV-Finanzstabilisierungsgesetz löst bei ihm Unverständnis aus. "Der Kabinettsentwurf greift viel zu kurz. Das geschätzte Defizit für die gesamte GKV im kommenden Jahr von mindestens 17 Milliarden Euro soll zum Großteil von den Beitragszahlenden aufgefangen werden. Langfristigen Maßnahmen, um das Finanzierungsproblem in der GKV nachhaltig zu lösen, sucht man vergebens." Seiner Ansicht nach müsse die Bundesregierung den Mut haben, bereits im Koalitionsvertrag beschriebene Maßnahmen, auch umzusetzen. Dazu gehöre zum Beispiel die Anhebung der Beiträge für ALG-II-Beziehende, die derzeit alles andere als kostendeckend seien. 

Versichertenzuwachs von 2,4 Prozent

Ende 2021 waren rund 512.000 Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner bei der TK versichert. Damit verzeichnet sie einen Zuwachs von 2020 auf 2021 von 2,4 Prozent. Aktuell liegt die Zahl der TK-Versicherten in Schleswig-Holstein bei 515.000.