Bilanz der TK in Sachsen: Leistungsausgaben erneut gestiegen
Pressemitteilung aus Sachsen
Dresden, 29. Juli 2022. Die Leistungsausgaben der Techniker Krankenkasse (TK) in Sachsen sind erneut gestiegen. Im Jahr 2021 betrugen sie rund 749 Millionen Euro. Das entspricht einer prozentualen Steigerung von 4,5 Prozent und macht 35 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor aus. Damit sind in Sachsen im Ländervergleich die Ausgaben zwar bundesweit am geringsten gestiegen.
Der Freistaat hat jedoch die vierthöchsten Pro-Kopf-Ausgaben nach Sachsen-Anhalt, Thüringen und dem Saarland. Jede und jeder der 228.000 sächsischen TK-Versicherten hat statistisch gesehen im Jahr 2021 medizinische Leistungen in Höhe von 3.301 Euro erhalten. "Keine Frage: gute medizinische Versorgung kostet Geld", sagt Alexander Krauß, Leiter der Landesvertretung Sachsen der TK. Allerdings seien die überdurchschnittlichen Ausgabensteigerungen bei Arzneimitteln und in den Krankenhäusern nicht allein durch den medizinischen Fortschritt erklärbar. Einsparungen ließen sich erzielen, wenn es mehr ambulante Operationen gebe und die Pharmaindustrie mit fairen Arzneimittelpreisen ihren Beitrag leiste. "In kaum einem anderen Land auf der Welt werden von den Herstellern solch hohe Preise aufgerufen wie in Deutschland", beklagt Krauß. "Das Bundesgesundheitsministerium muss strukturelle Reformen auf den Weg bringen. Was bislang auf dem Tisch liegt, ist Flickschusterei", so Krauß weiter mit Blick auf den Entwurf eines GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes. Die Kosten für die insbesondere durch die politischen Entscheidungen der vergangenen Jahre entstandene Milliardenlücke würden vor allem den Beitragszahlenden aufgebürdet.
Hohe Ausgaben für Arzneimittel in Sachsen
In Sachsen wird relativ viel Geld für Arzneimittel ausgegeben. Im Ländervergleich hat das Bundesland nach Sachsen-Anhalt in diesem Bereich die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben. 696 Euro je Versicherte bzw. Versichertem hat die TK in Sachsen für Medikamente bezahlt. Das sind insgesamt knapp 148 Millionen Euro.
Wie in den Jahren zuvor stellten die Aufwendungen für Krankenhausbehandlungen den größten Ausgabenposten dar: Sie beliefen sich auf 219 Millionen Euro - 968 Euro je Versicherte und Versichertem - und legten damit um 2 Prozent zum Vorjahr zu.
Für ambulante ärztliche Behandlungen wurden bei der TK Sachsen im vorigen Jahr pro Kopf im Schnitt 648 Euro ausgegeben. Die sächsischen Zahnärztinnen und Zahnärzte haben etwa 50 Millionen Euro von der TK erhalten. Mit 219 Euro je TK-versicherter Person liegen sie knapp unter dem Bundesdurchschnitt von 221 Euro je Versicherte oder Versichertem.
Geringe Verwaltungskosten
Bundesweit weist der Geschäftsbericht der TK Leistungsausgaben in Höhe von knapp 33 Milliarden Euro aus. Die Verwaltungsausgaben Deutschlands größter Krankenkasse (mittlerweile knapp 11 Millionen Versicherte) sind im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent gesunken und liegen mit 106 Euro pro Kopf deutlich unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung, der nach amtlichen Statistiken 160 Euro beträgt.