Fast 1,5 Milli­arden Euro für die medi­zi­ni­sche Versor­gung in Hamburg

Hamburg, 2. August 2022. Für die medizinische Versorgung ihrer Versicherten in Hamburg hat die Techniker Krankenkasse (TK) im Jahr 2021 fast 1,5 Milliarden Euro aufgewandt. Im Vergleich zu 2020 entspricht das einem Anstieg in Höhe von rund 105 Millionen Euro. Statistisch gesehen erhielt damit 2021 jede bei der TK versicherte Person in der Hansestadt Leistungen im Wert von 3.052 Euro. Zum Vergleich: 2020 waren es noch 2.881 Euro bzw. 5,9 Prozent weniger. Ende 2021 waren rund 484.300 Hamburgerinnen und Hamburger bei der TK versichert. Damit verzeichnet die TK in Hamburg im abgelaufenen Jahr einen Zuwachs von rund 5.000 Versicherten.

Wieder höhere Ausgaben

Den größten finanziellen Einzelposten stellen die Ausgaben für die Krankenhäuser dar: Sie beliefen sich auf 850 Euro je Versicherte bzw. Versicherten. Das entspricht einem Anstieg von rund 7 Prozent im Vergleich zu 2020. Die Aufwendungen für ambulante ärztliche Behandlungen betrugen im Jahr 2021 702 Euro pro Kopf - ein Plus von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, für Arzneimittel waren es 552 Euro (ein Plus von 7,5 Prozent). Für zahnärztliche Leistungen wurden für je Versicherte bzw. Versicherten der TK in Hamburg rund 235 Euro ausgegeben (ein Plus von 4,4 Prozent). 712 Euro pro Kopf flossen in "sonstige Leistungen" (ein Plus von 7,8 Prozent), darunter fallen zum Beispiel Fahrtkosten oder Heil- und Hilfsmittel.

Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg, sieht die Entwicklung der Ausgaben mit Sorge: "In der Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen klafft im nächsten Jahr eine Lücke von mindestens 17 Milliarden Euro. Der aktuelle Entwurf für das GKV-Finanzierungsgesetz sieht aber nicht die dringend benötigten nachhaltigen Reformen vor, sondern vor allem kurzfristige Lösungen. Die Lasten sind dabei höchst ungleich verteilt: Den größten Beitrag - mehr als zwölf Milliarden Euro - sollen die Beitragszahlenden leisten. Das ist alles andere als gerecht. Hier muss dringend nachgebessert werden, zum Beispiel muss der Staat auskömmlich die GKV-Beiträge für Empfängerinnen und Empfänger von Arbeitslosengeld II decken. Für diese versicherungsfremde Leistung gibt es derzeit eine Unterdeckung von mehr als zehn Milliarden Euro."