Dresden, 21. März 2023. Die Anerkennung eines ausländischen Arztabschlusses dauert in Sachsen im Durchschnitt 359 Tage. Laut der Nachrichtenagentur dpa ergab dies eine kürzliche Anfrage der Linkspartei an die Bundesregierung. "Damit geht faktisch ein ganzes Jahr verloren, ehe eine Ärztin bzw. ein Arzt voll eingesetzt werden kann", sagt Alexander Krauß, Leiter der sächsischen Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK). In Schleswig-Holstein erhalte ein Antragsteller laut der Auswertungen innerhalb eines Tages seine Anerkennung, in Hamburg binnen einer Woche und in Nordrhein-Westfalen nach 17 Tagen.

"In allen Bundesländern bis auf Bayern geht es schneller", beklagt Krauß. Damit dürfe man sich nicht abfinden. Es brauche jetzt eine schnelle Untersuchung, woran es in Sachsen hapere. Auch solle man sich die Abläufe in den Bundesländern anschauen, die mit deutlich mehr Tempo arbeiteten, empfiehlt Krauß. Natürlich müsse genau geprüft werden, ob die Zertifikate echt und alle Voraussetzungen für eine ärztliche Tätigkeit erfüllt seien. Allerdings sei ein Jahr Bearbeitungszeit dafür definitiv zu lang. Das führe dazu, dass Antragsteller nicht nach Sachsen gingen, sondern in andere Bundesländer. "Wir brauchen jetzt eine schnelle Untersuchung und dann klare Arbeitsaufträge, damit wir auf ein besseres Niveau kommen", sagte der TK-Landesleiter.

Hinweis für die Redaktion

Nach Informationen der Sächsischen Landesärztekammer sind in Sachsen insgesamt über 3000 ausländische Ärztinnen und Ärzte gemeldet.