Fachtagung "Digitale Bildung" in Mecklenburg-Vorpommern
Artikel aus Mecklenburg-Vorpommern
Im Oktober 2022 trafen sich Bildungsexpertinnen und Bildungsexperten in Demmin, um über die aktuellen Chancen und Risiken der digitalen Bildung zu diskutieren.

Gemeinsam mit dem Ministerium für Kindertagesförderung und Bildung Mecklenburg-Vorpommern hat die Techniker Krankenkasse (TK) eine Fachtagung für mehr Gesundheitsförderung in der digitalen Bildung veranstaltet. Mehr als 25 Teilnehmende tauschten sich unter anderem zu ihren Erfahrungen während der Pandemie, gelungenem digitalen Unterrichtsformen und der Medienkompetenzentwicklung im Kindes- und Jugendalter aus.
Als Partnerinnen und Partner bereicherten unter anderem das Medienzentrum Greifswald, die Rostocker Rechtsanwälting Gesa Stückmann und die Universitäten Magdeburg sowie Jena das Event. Weiterhin wurden alle Angebote der Techniker Krankenkasse des Landesprogramms Gute Gesunde Schule vorgestellt.
Digitale Bildung liegt voll im Trend
Als Hauptreferent plädierte Dr. Florian Kiefer (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg) in seinem Impuls für mehr medienpädagogische Akzente im Unterricht. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter begleitet er erfolgreich medienpädagogische und medienpraktische Projekte in ganz Deutschland. Aus Perspektive des Forschers bieten digitale Medien die Möglichkeit, Unterrichtsinhalte informativ und spannend aufzubereiten. Gleichzeitig stellen sie aus seiner Sicht eine Brücke dar, um die Inhalte des Lehrplans durch Aspekte aus der Erfahrungswelt der Kinder und Jugendlichen zu bereichern.
Auch die Teilnehmenden bekräftigen die Perspektive des Wahl-Magdeburgers. Gerade die Sars-CoV-2-Pandemie hat aus ihrer Sicht dazu geführt, dass medienbasierte Lehr- und Lerninhalte den Weg in den Unterrichtsalltag fanden. Digitale Angebote spielen dabei auch eine immer größere Rolle, wenn es für die Schülerinnen und Schüler darum geht, die Unterrichtsinhalte in den eigenen vier Wänden nachzubereiten.
Digitalisierung braucht neue Kompetenzen
Die digitale Unterrichtsgestaltung erfordert zunehmend medienspezifische Kompetenzen bei den Lehrkräften. Neben grundlegenden technischen Fähigkeiten betrifft dies auch die inhaltiche Mediendimension. Welche Formate sind geeignet, um bestimmte Unterrichtsthemen aufzubereiten? Wie können moderne Medien eine Brücke zwischen Unterrichtsstunden, den Hausaufgaben und weiteren Lerninhalten schlagen? Dies sind nur einige der Fragen, die für die Lehrpersonen im Fokus stehen.
Dem dosierten und zielgerichteten Einsatz sowie dem reflektierten Umgang kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Denn nur wenn die Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, neue Medien in dieser Art und Weise zu nutzen, können sie die immer wichtiger werdende Medienkompetenz vollumfänglich ausbilden. Mit dem von Katy Gillner (Medienzentrum Greifswald) vorgestellten Medienuniversum bietet die TK ein Internetportal für Lehrerinnen und Lehrer über welches sie fächerübergreifendes, direkt verwendbares Unterrichtsmaterial herunterladen können. Dieses ist speziell für den Einsatz an Grundschulen vorbereitet. Es beinhaltet praktische Vorschläge, wie die Kinder lebensnah und interaktiv auf das Leben in einer digitalisierten Welt vorbereitet werden können. Die Unterlagen sind in Form einzelner Bausteine konzipiert, die sich ergänzen und je nach Bedarf miteinander kombiniert werden können. Die Medienplanet-App erweitert dieses Portfolio. Die kostenlose App bietet vielseitige und spielerische Übungen für den Ausbau der Medienkompetenz bei Kindern. Die Anwendung kann ohne Vorkenntnisse von den jungen Schülerinnen und Schülern eigenständig genutzt werden.
Digitale Gesundheitsförderung in den Lebenswelten
Die digitale Lebenswelt ist ein wichtiger Bestandteil der Alltagswelt von Kindern und Jugendlichen. Gerade durch den digitaler werdenden Unterricht verschmilzt die Bildungswelt zunehmend mit der digitalen Freizeitwelt jüngerer Generationen. In dieser Entwicklung lauern zuweilen auch einige Gefahren. So erhalten negative Phänomene wie Mobbing durch die digitalen Möglichkeiten neue Ausmaße. Damit die Lehrkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schüler diesen Entwicklungen entschieden entgegentreten können, unterstützt die TK das Engagement der Rechtsanwältin Gesa Stückmann. Mit law4school führt die Rostockerin eine Reihe von Live-Webinaren durch, die Cybermobbing den Kampf ansagen. Sie sensibilisiert die Schülerinnen und Schüler in den Webinaren für die sozialen und rechtlichen Folgen des digitalen Mobbings. Außerdem befähigt sie die Teilnehmenden zum selbstbewussten und angemessenen Umgang mit Cybermobbing. Das gemeinsame präventive Engagement von Gesa Stückmann und der TK geht über dieses Einzelprojekt hinaus. Auch Events wie die Bundesjugendkonferenz Medien oder die Bundesausbilderkonferenz Medien werden gemeinsam realisiert. Damit die Aktivitäten in der digitalen Welt bestmöglich mit weiteren Ansätzen zur Gesundheitsförderung verzahnt werden, können alle teilnehmenden Schulen des "Landesprogramm Gute Gesunde Schule" kostenneutral die zahlreichen Module der TK und der weiteren Partnerinnen und Partner des Landesprogrammes nutzen.
Gesundheitsförderung und Prävention ganzheitlich denken
Die gesundheitsspezifischen Herausforderungen in den Lebenswelten sind so vielfältig und umfassend, dass nur alle Akteurinnen und Akteure gemeinsam nennenswerte Effekte für ein gesünderes und glücklicheres Leben der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern erzielen können. Neben den oben aufgeführten Programmen und Projekten bietet die Techniker Krankenkasse im Rahmen des "Landesprogramm Gute Gesunde Schule" weitere Angebote. So zum Beispiel suchtpräventive Lebenskompetenzprogramme "IPSY" der Universität Jena. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Jena können die Schülerinnen und Schüler an den teilnehmenden Schulen einen selbstwertbildenden Entwicklungsprozess absolvieren.
Zwei bereits seit Jahren im Landesprogramms Gute Gesunde Schule etablierte Angebote sind die Stressbewältigungsprogramme "SNAKE - Stress nicht als Katastrophe erleben" und " Bleib locker" . In diesen Kursen lernen die Kinder und Jugendlichen mit Stress umzugehen, um auch später im Leben mit stressauslösenden Situationen zurechtzukommen. Eine Übersicht aller Partner:innen und Angebote bietet das Landesprogramm auf der Website des Ministeriums.