Rund 2,1 Millionen Menschen in Brandenburg sind aufgerufen, am 22. September einen neuen Landtag zu wählen. Für ihre Wahlentscheidung spielt die Gesundheitspolitik eine große Rolle.

In einer aktuellen repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) gaben 90 Prozent der Befragten an, dass die Gesundheitspolitik für ihre persönliche Wahlentscheidung wichtig oder sogar sehr wichtig ist. Frauen ist die Gesundheitspolitik mit 95 Prozent sogar noch wichtiger als Männern (85 Prozent). Noch größere Bedeutung für alle Geschlechter und Altersklassen hat nur die Bildungspolitik, die 93 Prozent für wichtig oder sehr wichtig halten.

Hohe Erwartungen

Doch was erwarten sich die Menschen von der Gesundheitspolitik der nächsten Jahre?

Die Förderung einer flächendeckend guten Gesundheitsversorgung ist für 100 Prozent der Frauen wichtig oder sehr wichtig, ebenso für 97 Prozent der Männer. Für 72 Prozent der Älteren (ab 60 Jahre) ist auch eine stärkere Spezialisierung der Krankenhäuser auf bestimmte Behandlungen (sehr) wichtig - von den Jüngeren (bis 59 Jahre) sind nur 58 Prozent dieser Ansicht.

Susanne Hertzer, Leiterin der TK in Berlin und Brandenburg: "Die Menschen in Brandenburg haben nicht nur den Wunsch nach einer bestmöglichen Gesundheitsversorgung - sie haben auch ein Recht darauf. Das gelingt nur durch kluge Planung, die eine bessere Verzahnung von stationärem und ambulantem Bereich ermöglicht und so zu einem effizienteren Einsatz der vorhandenen Mittel führt."

Gesund­heits­po­litik ist bei der Wahl­ent­schei­dung wichtig

Forsa-Umfrage: Gesundheitspolitik ist wichtig für Wahlentscheidung. Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
Die Forsa-Umfrage zeigt: Gesundheitspolitik hat für die Menschen in Brandenburg große Bedeutung.  

Wenn es um die eigene Gesundheit geht, steht für die meisten Brandenburgerinnen und Brandenburger die Qualität der Behandlung an erster Stelle. Das gilt auch für die Behandlung im Krankenhaus.

82 Prozent der Befragten würden sich im Fall einer notwendigen Operation für ein Krankenhaus entscheiden, das vielleicht weiter entfernt ist, aber umfassende Erfahrung mit der Behandlung ihres gesundheitlichen Problems hat.

18 Prozent würden einer Klinik den Vorzug geben, die für ihren Fall zwar nicht spezialisiert ist, dafür aber in der Nähe.

Qualität der Behand­lung wich­tiger als kurze Entfer­nung

Forsa-Umfrage: Menschen in Brandenburg wählen Klinik nach Behandlungsqualität, weniger nach dem Standort. Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
Den meisten Menschen in Brandenburg kommt es auf die Behandlungsqualität an, weniger auf die Nähe der Klinik.


Auf die Frage, nach welchen Kriterien sie bei einer anstehenden Operation grundsätzlich eine Klinik wählen würden, ergibt sich aus der Umfrage folgendes Bild:

Für 95 Prozent ist eine möglichst geringe Zahl an Komplikationen wichtig oder sehr wichtig, 92 Prozent setzen auf objektive Daten zur Qualität und 88 Prozent auf die Empfehlung der behandelnden Ärztin oder des behandelnden Arztes. Die Nähe zum Wohnort spielt nur für 44 Prozent eine wichtige oder sehr wichtige Rolle.

Ärzt­liche Empfeh­lung steht bei Klinik­wahl im Vorder­grund

Forsa-Umfrage: Ärztliche Empfehlung ist bei der Wahl der Klinik wichtig. Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
Bei der Wahl einer Klinik vertrauen die Menschen in Brandenburg vor allem ihrer Ärztin oder ihrem Arzt.

Susanne Hertzer: "Qualität ist den Menschen wichtig. Oberstes Ziel einer Krankenhausreform muss die Verbesserung der Behandlungsqualität sein - und dafür braucht es ein gewisses Maß an Spezialisierung in den Kliniken. Für die bestmögliche Versorgung von Patientinnen und Patienten sind gerade in komplizierten Fällen besondere Expertise, Erfahrung und speziell geschulte Kräfte nötig."

"Qualität ist den Menschen wichtig. Oberstes Ziel einer Krankenhausreform muss die Verbesserung der Behandlungsqualität sein - und dafür braucht es ein gewisses Maß an Spezialisierung in den Kliniken." Susanne Hertzer, TK-Chefin in Berlin und Brandenburg

Wenn es um die Digitalisierung im Gesundheitswesen geht, wünschen sich die Brandenburgerinnen und Brandenburger vor allem zwei Angebote. Online einen Arzttermin buchen zu können und ihn per Videosprechstunde zu absolvieren sowie Hausbesuche von medizinischen Fachangestellten oder Pflegekräften mit Videounterstützung vom Arzt.

Diese digi­talen Möglich­keiten sind beson­ders gewünscht

Welche digitalen Möglichkeiten würden Sie persönlich nutzen wollen? Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
Diese digitalen Möglichkeiten sind in Brandenburg besonders gewünscht.

Besonders wichtig sind den Befragten in Brandenburg die Hausbesuche mit Videounterstützung: 82 Prozent würden solche Angebote nutzen wollen. Unter denjenigen, die in Orten mit einer Einwohnerzahl unter 20.000 wohnen, sind dies sogar 87 Prozent.

Mehr als drei Viertel der Befragten (77 Prozent) wünschen sich eine Online-Terminvergabe bei Ärztinnen und Ärzten. Und 57 Prozent haben Interesse an Videosprechstunden, bei denen man über Bildschirm und Mikrofon mit der Ärztin oder dem Arzt sprechen kann.

Vorteile im Vordergrund

"Die meisten Brandenburgerinnen und Brandenburger sehen vor allem die Chancen, wenn es um die Digitalisierung im Gesundheitswesen geht", sagt Susanne Hertzer. "Jetzt ist es der Auftrag für uns alle, dass die Patientinnen und Patienten schnell und konkret die Vorteile der Digitalisierung erleben."

Das zeigt sich auch in den weiteren Ergebnissen der Umfrage. So finden es 98 Prozent der Befragten "sehr wichtig" oder "wichtig", dass der fachliche Austausch zwischen Ärztinnen/Ärzten zu Diagnosen und Behandlungswegen durch Digitalisierung gefördert wird. 94 Prozent setzen darauf, dass Patienten-Daten aus vorherigen Behandlungen - auch von anderen Ärzten und Krankenhäusern - schnell verfügbar sind.

Ebenfalls 94 Prozent ist "sehr wichtig/wichtig", dass mithilfe der Digitalisierung Bürokratie in Arztpraxen und Krankenhäusern abgebaut wird. Dass per Videoübertragung medizinische Expertinnen und Experten im akuten Notfall zugeschaltet werden können, ist 86 Prozent der Befragten ein Anliegen. Für mehr als vier Fünftel (83 Prozent) ist "wichtig" oder "sehr wichtig", dass durch Digitalisierung Doppeluntersuchungen vermieden werden können.

Fach­li­cher Austausch ist Vorteil der Digi­ta­li­sie­rung

Forsa-Umfrage: Verbesserter Austausch ist größtes Plus der Digitalisierung. Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
Brandenburgerinnen und Brandenburger versprechen sich von der Digitalisierung einen besseren Austausch von Ärztinnen und Ärzten. 

Kernstück der Digitalisierung im Gesundheitswesen ist die elektronische Patientenakte (ePA). Hier ist für 89 Prozent der Befragten "sehr wichtig" oder "wichtig", dass der medizinischen Forschung Gesundheitsdaten aus der ePA in anonymer Form zur Verfügung gestellt werden, damit diese Daten beispielsweise für die Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten genutzt werden können.

"Digitalisierung kann ihre Vorteile erst voll entfalten, wenn sie in allen Bereichen des Gesundheitswesens Einzug hält - in Praxen und Krankenhäusern, therapeutischen Einrichtungen, Reha-Einrichtungen, Pflegeheimen und natürlich bei den Krankenkassen", sagt Susanne Hertzer. Durch Vernetzung entsteht ein schnellerer und besserer Austausch, der Diagnosestellungen und Behandlungen verbessert."

Außerdem begrüßen 73 Prozent der Brandenburgerinnen und Brandenburger den wachsenden Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in der Gesundheitsversorgung. 

Menschen aufge­schlossen gegen­über KI

Forsa-Umfrage: Einsatz von KI im Gesundheitsbereich wird in Brandenburg begrüßt. Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
Die meisten Brandenburgerinnen und Brandenburger sehen den Einsatz von KI im Gesundheitsbereich positiv.

27 Prozent der Befragten fänden es sehr gut, wenn KI die Ärztinnen und Ärzte bei der Diagnose und Therapieplanung unterstützen würde.

"Die Offenheit für den Einsatz von KI in diesem Bereich ist ein gutes Zeichen", sagt Susanne Hertzer. "Ein KI-basiertes Unterstützungssystem kann Ärztinnen und Ärzten helfen, Diagnosen schneller und präziser zu stellen sowie anschließend bestmöglich zu behandeln."

Für die repräsentative telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Juni und Juli 2024 insgesamt 500 Personen ab 18 Jahre bevölkerungsrepräsentativ für das Bundesland Brandenburg. Bei der TK sind allein in Brandenburg derzeit 354.000 Menschen versichert (Stand: 1. August 2024).