Interview aus Hamburg
Jennyfer Dutschke zur Bürgerschaftswahl 2020
In Hamburg wird am 23. Februar 2020 die neue Bürgerschaft gewählt. Im Vorfeld haben wir die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP für ein kleines Interview angefragt.

TK: Gesundheitspolitische Themen sind oftmals nicht im Fokus des Wahlkampfes. Warum engagieren Sie sich persönlich im Bereich Gesundheitspolitik?
Jennyfer Dutschke: Gesundheit ist das kostbarste Gut. Das Bewusstsein dafür wird meistens erst in Zeiten von Krankheit bewusst.
Die Sicherstellung der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung ist zwar originäre Aufgabe der Selbstverwaltung. Doch als Gesundheitspolitiker können wir gute Rahmenbedingungen setzen, um eine bestmögliche Gesundheitsversorgung zu fördern, zum Beispiel durch die Sicherung und Anwerbung von Fachkräften oder durch Abbau von Bürokratie, die heute von vielen jungen Ärzten als Grund angeführt wird, keine Praxis in eigener Niederlassung zu betreiben.
Neben der Krankenhausplanung und dem öffentlichen Gesundheitsdienst liegt Prävention in der Verantwortung der Bundesländer. Als Gesundheitspolitikerin will ich dort meinen Beitrag leisten, wo die Landespolitik ihren Auftrag hat, zum Beispiel durch die Sicherstellung ausreichender Investitionen und bei der Präventionsarbeit durch Aufklärung und Gesundheitsbildung.
Jennyfer Dutschke
TK: Welche gesundheitspolitischen Schwerpunkte möchte die FDP in der nächsten Legislaturperiode setzen?
Dutschke: Die zentrale Herausforderung wird die Fachkräftegewinnung und -bindung sein, denn auch im Gesundheitswesen ist der Fachkräftemangel spürbar. Das gilt nicht nur für Pflegefachkräfte und Hebammen, sondern auch für Ärzte. Um die vorhandene Versorgung aufrechtzuerhalten, braucht Hamburg qualifizierten Nachwuchs.
Ein weiteres Thema ist die Nutzung der Möglichkeiten der Digitalisierung im Gesundheitswesen unter Berücksichtigung von Datenschutzstandards und Patientenschutz sowie der Einsatz neuer Technologien. Innovationen und Fortschritt ermöglichen eine bessere Gesundheitsversorgung, wie ich am Beispiel des DaVinci-Roboters eindrucksvoll erleben durfte.
Die weiteren Interviews zur Bürgerschaftswahl 2020: