Interview mit Sebastian Ehlers zur Landtagswahl
Interview aus Mecklenburg-Vorpommern
Im Vorfeld der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern haben wir gesundheitspolitischen Sprecher der CDU, Sebastian Ehlers, zur Zukunft der medizinischen Versorgung in unserem Bundesland interviewt.

TK: Herr Ehlers, Sie sind der Kandidat der CDU im Wahlkreis 8 - Schwerin I. Was zeichnet ihren Wahlkreis aus?
Sebastian Ehlers: In meinem Wahlkreis befindet sich mit dem Schloss der Sitz des Landtages, schon deshalb ist er besonders. Die historische Innenstadt, die Weststadt und Lankow gehören ebenso dazu, wie die eher ländlich geprägten Stadtteile Neumühle, Friedrichsthal, Warnitz und Wickendorf.
TK: Sie verfügen über eine große parlamentarische Erfahrung und haben entsprechend schon viele wichtige Themen mitgestaltet. Ist die Gesundheitspolitik ihr thematischer Liebling?
Ehlers: Das kann man so sagen. Ich habe mich vor 5 Jahren bewusst für dieses Politikfeld entschieden und bin dankbar, dass mir die Fraktion damals das Vertrauen geschenkt hat.
TK: Die Erreichbarkeit und die langfristige finanzielle Stabilität unserer Versorgungsstrukturen werden immer herausfordernder. Wünschen Sie sich für die Zukunft der Versorgung besondere Akzente?
Ehlers: Wir müssen die Versorgung aus Sicht der Patientinnen und Patienten denken. Die personelle Situation wird sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen, deshalb müssen wir die sektorenübergreifende Zusammenarbeit forcieren und auch mal neue Wege gehen. Denkverbote darf es dabei nicht geben.
Sebastian Ehlers
TK: Die Enquete-Kommission zur Zukunft der medizinischen Versorgung erarbeitete umfangreiche Handlungsempfehlungen für Mecklenburg-Vorpommern. Wie empfanden Sie die Arbeit des Gremiums?
Ehlers: Ich habe die Zusammenarbeit als sehr konstruktiv und lösungsorientiert empfunden. Auch wenn wir nicht bei allen Themen einer Meinung waren, haben wir nach intensiven Diskussionen einen guten Abschlussbericht beschlossen.
TK: Der Abschlussbericht der Enquete-Kommission ist aus unserer Sicht zu schade für den Papierkorb. Werden alle Handlungsempfehlungen in der nächsten Legislaturperiode umgesetzt?
Ehlers: Wenn es nach der CDU geht, ja! Die Handlungsempfehlungen müssen Grundlage für die Koalitionsverhandlungen nach der Landtagswahl sein. Wir brauchen einen konkreten Zeitplan zur Umsetzung der Maßnahmen. Allen müssen mitziehen, auch der Bund und die Selbstverwaltung.
TK: Mecklenburg-Vorpommern beansprucht den Titel "Gesundheitsland Nummer Eins" für sich. Wird das Bundesland diesem Anspruch aus ihrer Sicht gerecht?
Ehlers: Unsere Gesundheitswirtschaft ist gut aufgestellt. Es ist ein hartes Stück Arbeit, dass es auch in Zukunft so bleibt. In den nächsten 5 Jahren müssen dazu die politischen Weichen gestellt werden.
TK: Welche Entwicklungsfelder und Chancen sehen Sie für die Gesundheitswirtschaft und das Gesundheitswesen in Mecklenburg-Vorpommern?
Ehlers: Die große Herausforderung ist die Sicherstellung der medizinischen Versorgung im ganzen Land. Wir brauchen mehr Ärzte, deshalb müssen die Kapazitäten für das Medizin-Studium deutlich ausgebaut werden. Entwicklungsfelder und Chancen sehe ich vor allem bei der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit und der Telemedizin.