Gesundheitspolitik für Thüringerinnen und Thüringer Topthema
Artikel aus Thüringen
Die Menschen im Freistaat räumen der Gesundheitspolitik den höchsten Stellenwert ein. Diese Erkenntnis bleibt und ist wichtig, auch wenn am 26. September 2021 kein neuer Landtag gewählt wird.

Hätten die Menschen in Thüringen am letzten September-Sonntag 2021den achten Landtag des Freistaats wählen sollen, wäre Gesundheitspolitik dabei das Thema gewesen, das die Thüringerinnen und Thüringer für ihre Wahlentscheidung am Häufigsten als "sehr wichtig" oder "wichtig" eingeschätzt hätten. Das ergab eine repräsentative Forsa-Befragung im Auftrag der TK. Zur Zeit der Umfrage, im Januar 2021, stand die Wahl noch nicht in Frage.
Gesundheitspolitik ist Topthema
In Zeiten von Corona ist die hohe Bedeutung der Gesundheitspolitik nicht verwunderlich, da sich die meisten Menschen jetzt fast täglich mit der eigenen Gesundheit auseinandersetzen. Zudem hat die Pandemie sowohl die Stärken, als auch die Schwächen und Baustellen in der Gesundheitsversorgung in den Fokus gerückt. Die große Mehrheit der Thüringerinnen und Thüringer ist in den vergangenen eineinhalb Jahren auf gesundheitspolitische Themen aufmerksam geworden, die zuvor im Wesentlichen diejenigen interessiert haben, die direkt betroffen sind und waren.
Ganz besonders trifft das auf die Krankenhausversorgung und den Bedarf an Fachkräften in medizinischen Berufen zu. Beide Themen drängten im Freistaat schon vor 2019 ganz besonders. Die Pandemie hat den Handlungsbedarf noch einmal rot unterstrichen und klar gemacht, dass Versorgungsplanung in Thüringen Chefsache werden muss.
Neun von zehn Thüringerinnen und Thüringer zufrieden mit Gesundheitsversorgung
Gleichzeitig haben viele Menschen das deutsche Gesundheitssystem beim Blick über die Grenzen und mit der Pandemie-Berichterstattung aus Italien, den USA oder Indien zu schätzen gelernt.
So sagten neun von zehn Befragten, sie seien mit der Gesundheitsversorgung im Land mindestens zufrieden. Mehr als jeder Dritte ist vollkommen bzw. sehr zufrieden.
Einen entscheidenden Einfluss auf die Sicht des Gesundheitssystems hat der eigene Gesundheitszustand. Knapp die Hälfte derjenigen, die ihn als "sehr gut" oder "gut" bezeichnen, sind mit dem Gesundheitssystem vollkommen oder sehr zufrieden. Bei den Menschen, die ihren eigenen Gesundheitszustand als "zufriedenstellen", "weniger gut" oder "schlecht" bezeichnen, sehen lediglich zwei von zehn Befragten die Versorgung so positiv. Ob die Menschen chronisch krank sind oder nicht, hatte allerdings keinen relevanten Einfluss auf ihre Einschätzung des Gesundheitssystems.
Zufrieden mit Gesundheitsversorgung
Statistisch relevanten Einfluss haben neben dem Gesundheitszustand auch demografische Faktoren. Männer beurteilen das Gesundheitssystem positiver als Frauen. Mit zunehmendem Alter sinkt die Zahl derjenigen, die "vollkommen" oder "sehr" zufrieden mit der Gesundheitsversorgung sind. Gleichzeitig bewerten besonders viele Menschen ab sechzig Jahren die Versorgung als zufriedenstellend. "Weniger zufrieden" mit der Gesundheitsversorgung sind am häufigsten Thüringerinnen und Thüringer von 40 bis 59 Jahren.
Studienaufbau der Forsa-Umfrage
Im Januar 2021 befragte Forsa mittels computergestützter Telefoninterviews 1.500 Menschen in fünf Bundesländern zu Gesundheitsthemen, davon 300 in Thüringen. Sie repräsentieren einen Querschnitt der erwachsenen Bevölkerung im Bundesland. Gewichtet wurde die Personenstichprobe nach Alter, Geschlecht und Bildung.