Mainz, 28. März 2023. Weiterhin warten 407 Menschen aus Rheinland-Pfalz derzeit auf eine Organspende, die ihr Leben retten kann - genau so viele wie vor einem Jahr. Das berichtet die Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) mit Berufung auf die Zahlen von Eurotransplant. Besonders häufig benötigt wird eine Nierenspende (337-mal), 27 Menschen brauchen eine Lebertransplantation und 32 ein neues Herz. Acht junge Menschen aus Rheinland-Pfalz, die ein Organ benötigen, sind noch nicht volljährig.

"Für diese Patientinnen und Patienten ist es sehr wichtig, dass andere Menschen einen Organspendeausweis bei sich tragen. Denn wenn nach einem schlimmen Ereignis das Leben eines Menschen nicht mehr gerettet werden kann, aber seine Organe anderen Menschen zum Weiterleben verhelfen könnten, zählt oft jede Minute", sagt Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung in Rheinland-Pfalz. "Viele Angehörige sind in einer solchen Situation überfordert, was völlig nachvollziehbar ist. Und häufig bleibt ihnen nicht viel Zeit für die Entscheidung", sagt Simon. Oftmals sei das Thema Organspende vorher in der Familie nie thematisiert worden, sodass die Angehörigen manchmal nur vermuten können, wie die verunglückte Person entscheiden wolle.

Nur knapp jeder oder jede Zweite hat einen Organspendeausweis 

Eine repräsentative Forsa-Umfrage der TK hat ergeben, dass 84 Prozent der Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer der Organspende grundsätzlich positiv gegenüber eingestellt sind. "Aber trotzdem haben nur 45 Prozent der Befragten in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland angegeben, einen Organspendeausweis zu besitzen", sagt Jörn Simon. Offenbar setzten sich zu wenige Menschen hierzulande aktiv damit auseinander, was mit ihren Organen im Falle eines Falles geschehen solle, oder dokumentieren ihre Überlegungen nicht konsequent genug, meint Simon. Wichtig ist in jedem Fall, sich zu informieren und möglichst eine Entscheidung zu treffen, die im Organspendeausweis dokumentiert wird. Diese Entscheidung kann jederzeit angepasst werden. 

Hinweis für die Redaktion

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag der TK im Dezember 2021 bundesweit 1.000 Menschen bevölkerungsrepräsentativ telefonisch zum Thema Organspende befragt.

Die aktuellen Wartelistenzahlen (Stand 1. Januar 2023) stammen von der Stiftung Eurotransplant mit Sitz in Leiden/Niederlande. Eurotransplant ist verantwortlich für die Zuteilung von Spenderorganen in acht europäischen Ländern.

Weitere Infos zur Organspende gibt es auf tk.de, Suchnummer 2022452, im TK-Podcast "Ist das noch gesund?" oder bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)