Ambulante Versorgung im Südwesten wird digitaler
Pressemitteilung aus Baden-Württemberg
Stuttgart, 9. August 2022. Die ambulante medizinische Versorgung in Baden-Württemberg wird digitaler: Die Techniker Krankenkasse (TK), der Hausärzteverband Baden-Württemberg, MEDI Baden-Württemberg und die Hausärztliche Vertragsgemeinschaft AG haben sich darauf verständigt, ihre Vereinbarung zur hausarztzentrierten Versorgung (HZV) zu modernisieren. Nach Angaben der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg enthält die neue Vereinbarung sowohl strukturelle Komponenten zur Förderung der Digitalisierung als auch die gezielte Unterstützung einzelner Maßnahmen.
Digitales Praxismanagement wird honoriert
Der neue Zuschlag für digitale Anwendungen fördert Praxen, die sowohl ihre Schnittstelle zur Telematik- Infrastruktur (TI) stets aktuell halten, online buchbare Termine anbieten, ein PVS Impfmanagement- System einsetzen oder auch das System "arriba" im Arzt-Patienten-Gespräch einsetzen. Ärztinnen und Ärzte können damit für das Vorhalten dieser digitalen Strukturen zusätzlich zwei Euro pro Strukturmerkmal erhalten. Dieser Zuschlag wird zur Kontaktpauschale in Höhe von 44 Euro pro Patient und Quartal addiert.
TK-Safe soll genutzt werden
Darüber hinaus wird das Befüllen von TK-Safe - der elektronischen Patientenakte (ePA) der TK - als Einzelmaßnahme gefördert: 35 Euro gibt es für jede Erstbefüllung, sieben Euro für jede Aktualisierung. "Wir sehen in TK-Safe das Herzstück der digitalen Versorgung. Sie eröffnet unseren Versicherten ganz neue Möglichkeiten im Gesundheitswesen. Deshalb ist dieser Teil der Vereinbarung für uns ein zentraler Punkt", sagt Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg. Hinzu kommt, dass Hausärztinnen und Hausärzte, die Videosprechstunden anbieten, dafür mit jeweils fünf Euro zusätzlich gesondert entlohnt werden.
Digitalisierung im Praxisalltag verankern
"Die Vereinbarung zeigt, dass die Hausärztinnen und Hausärzte für uns eine Schlüsselrolle bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens einnehmen", betont Mussa. "Nun haben wir die Erwartung, dass die über 2.700 beteiligten Ärztinnen und Ärzte das neue Regelwerk annehmen und im Praxisalltag mit Leben füllen." Derzeit sind rund 150.000 TK-versicherte Patientinnen und Patienten in Baden-Württemberg in die HZV eingeschrieben, das entspricht einem Anteil von rund 14 Prozent.