Magdeburg, 5. Mai 2023. Insgesamt 310 Sachsen-Anhalterinnen und Sachsen-Anhalter warten derzeit auf eine Organspende . Wie die Techniker Krankenkasse (TK) unter Berufung auf Daten von Eurotransplant mitteilte, liegt die Zahl damit leicht über dem Vorjahr (307).

Deutschlandweit stehen rund 8.500 Menschen bei der in den Niederlanden ansässigen internationalen Vermittlungsstelle für Transplantationen auf der Warteliste. Davon sind fast 200 noch keine 18 Jahre alt. Besonders viele Patientinnen und Patienten, bei denen teilweise auch mehrere Transplantationen erforderlich sind, teilen sich die Hoffnung auf eine neue Niere. Allein in Sachsen-Anhalt benötigen 256 Betroffene dieses Organ. Ebenso warten 29 auf eine neue Leber und 21 auf ein neues Herz. 15 Menschen brauchen eine Bauchspeicheldrüse und vier eine Lunge. 

Unterdessen ist in Sachsen-Anhalt ein Rückgang bei den Spenderinnen und Spendern zu verzeichnen. Laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) spendeten im Jahr 2022 nur noch 23 Menschen posthum ihre Organe. Zum Vergleich: 2021 hatten sich 35 Menschen im Bundesland dazu bereiterklärt. Sachsen-Anhalt folgt damit einem bundesweiten Trend. Vor allem im ersten Quartal 2022 gab es einen starken Einbruch der Organspenderzahlen um 30 Prozent.

Die DSO sieht die Gründe hierfür bundesweit unter anderem in gestiegenen Covid-19-Fallzahlen in den Kliniken und medizinischen Kontraindikationen. Nach Mitteilung der DSO wurde in den Angehörigengesprächen zudem eine Organspende häufiger abgelehnt als noch im Jahr zuvor und nur in jedem sechsten Fall lag den Statistiken der DSO zufolge eine schriftliche Willensbekundung des potenziellen Spenders beziehungsweise der Spenderin vor.

Die TK plädiert daher dafür, in einem entsprechenden Ausweis die eigene Entscheidung für oder gegen eine Organspende zu dokumentieren und diese mit seinen Angehörigen zu besprechen. "Es ist bedauerlich, dass die nicht bekannte Einstellung Verstorbener für die Angehörigen unter Umständen Grund für eine Verweigerung zur Organspende ist. Daher plädieren wir dafür, sich über dieses schwierige, aber sehr wichtige Thema zu informieren und den eigenen Willen schriftlich festzuhalten", sagt Steffi Suchant, Leiterin der TK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt. 

Organspendeausweise sind unter anderem bei Krankenkassen und Gesundheitsämtern erhältlich. Die persönliche Entscheidung wird nicht registriert und kann jederzeit geändert werden.

Hinweis für die Redaktion

Die Stiftung Eurotransplant ist eine gemeinnützige Organisation, die den internationalen Austausch von Spenderorganen in acht europäischen Ländern vermittelt und koordiniert.