Die TK unterstützt den Ansatz der Bundesregierung. Bei der Umsetzung sollten aber die Förderbedingungen stringenter gefasst werden und es muss darauf geachtet werden, dass Parallel- und Insellösungen ein Ende finden und mehr globale Digitalisierungsstrategien aufgebaut werden.

Finanzielle Förderung muss zu einheitlichen IT-Lösungen führen

Die bisherigen Insellösungen und die Heterogenität der IT-Infrastrukturen von Krankenhäusern, Ärzten und anderen Akteuren des Gesundheitswesens muss dringend ein Ende haben. Ohne die notwendigen interoperablen und standardisierten Strukturen in den Krankenhäusern, die anbieterunabhängig sein müssen, ist die Vernetzung über Sektorengrenzen nicht realisierbar. Durch die Förderbedingungen muss der Gesetzgeber gezielte Anreize setzen, damit wir einheitliche und interoperable IT-Lösungen bekommen. Dabei sollen im Mittelpunkt einheitliche Netzwerke mit offen zugänglichen Schnittstellen für alle Leistungserbringer stehen, von denen Teilnehmer und Patienten profitieren. 

Telemedizin ausbauen - virtuelle Krankenhausleistungen separat vergüten

Telemedizin kann dabei helfen, den Menschen effizienter helfen. Die Patienten sparen dadurch Wege- und Wartezeiten. Gleichzeitig kann dadurch eine hochwertige Versorgung leichter flächendeckend bereitgestellt werden. Deshalb plädiert die TK für den konsequenten Ausbau der Telemedizin gerade dort, wo mehrere medizinische Fächer an der Behandlung beteiligt sind oder vor Ort nicht alle medizinischen Leistungen vorhanden sind.

Onlineportal zu Behandlungskapazitäten und Telemedizin aufbauen

Das während der Corona-Pandemie aufgebaute Register zur Auslastung der Intensivstationen in Deutschland, das sogenannte DIVI-Register, sollte aus Sicht der TK erweitert werden. Das Onlineportal sollte in Echtzeit eine Übersicht der Behandlungskapazitäten einer Klinik ermöglichen. Das würde mehr Transparenz schaffen und wäre eine gute Unterstützung für Praxen, Patienten und Rettungsdienste. Auch eine zukünftige kapazitätsorientierte, detaillierte Krankenhausplanung kann das Onlineportal unterstützen. 

Fonds für den Ab- und Umbau besser aufeinander abstimmen

Außerdem sollten die Mittel des Krankenhauszukunftsfonds und des Strukturfonds zum Abbau von Überkapazitäten und zur Optimierung des Leistungsangebots der Kliniken nach Ansicht der TK besser aufeinander abgestimmt werden. Die Mittel sollten von den gleichen Gremien und nach ähnlichen Kriterien beschlossen und vergeben werden. Ein Nebenher zweier Fördertöpfe zu gleichen Förderinhalten mit unterschiedlichen Fördervoraussetzungen ist abzulehnen und gesundheitsökonomisch nicht sinnvoll. Außerdem dürfen die neuen Mittel nicht die seit Jahren viel zu geringen Investitionsmittel der Länder für die Krankenhäuser ersetzen. Vielmehr brauchen die Kliniken zusätzliche Mittel. Insbesondere sollte das Einvernehmen mit den Kostenträgern weiterhin Bestandteil des Verfahrens sein, so wie es beim Strukturfonds vorgesehen ist. Gerade durch dieses Einvernehmen konnten die Krankenkassen in der Vergangenheit gezielt auf Strukturveränderungen hinwirken.

TK-Posi­tion Kran­ken­haus-Zukunfts­ge­setz

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