Berliner Krankenhäuser treiben die Digitalisierung voran
Pressemitteilung aus Berlin/Brandenburg
Berlin, 29. Juli 2022. Vor der Behandlung steht erst mal der leidige Papierkram: Ob Informationen über Vorerkrankungen und eingenommene Medikamente, Befunde des behandelnden Arztes oder Röntgenbilder - bei der Aufnahme ins Krankenhaus müssen oft viele Informationen und Unterlagen ausgetauscht werden. Eine Belastung für Patientinnen und Patienten wie für das Klinikpersonal - die sich aus Sicht der Techniker Krankenkasse (TK) dank Digitalisierung deutlich reduzieren lässt: 39 der 50 Krankenhäuser im Berliner Krankenhausplan haben Mittel aus dem "Zukunftsfonds Krankenhaus" von Bund und Bundesländern beantragt, um mittels digitaler "Patientenportale" die Kommunikation bei Aufnahme und Entlassung, aber auch während des Krankenhausaufenthalts, einfacher zu machen.
So können Patientinnen und Patienten über das "Patientenportal" künftig nicht nur vorab in Ruhe zu Hause die benötigten Dokumente hochladen, sich über die Klinik und die anstehende Behandlung informieren. Das digitale Behandlungsmanagement soll es auch ermöglichen, dass sie während ihrer Zeit in der Klinik auf ihrem privaten Laptop oder Smartphone unter anderem über den Fortgang der Therapie oder Untersuchungstermine unterrichtet werden, eventuelle Fragen formulieren oder Behandlungstagebücher führen.
Auch die Entlassung der Patientinnen und Patienten soll dank der digitalen Technik von Bürokratie entlastet und besser vorbereitet werden: Nötige Anschlussbehandlungen und Medikationspläne können über das "Patientenportal" in der elektronischen Patientenakte (ePA) gespeichert, direkt an Hausarzt, Reha- oder Pflegeeinrichtung übermittelt werden. Klinikbeschäftigten wird es möglich sein, in einem festgelegten Pool von Einrichtungen online geeignete freie Kapazitäten und Plätze für die Weiterbehandlung zu finden.
140 Millionen Euro sind schon bewilligt
Rund 217 Millionen Euro stehen im "Zukunftsfonds Krankenhaus" allein für Strukturverbesserungen in den Berliner Kliniken zur Verfügung. Fast 140 Millionen Euro der beantragten knapp 148 Millionen Euro wurden vom Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS), das den Fonds verwaltet, bis zum 1. Juli bereits bewilligt.
"Neben der Sorge um ihre Gesundheit belastet viele Menschen im Krankenhaus das Gefühl, nicht genau zu wissen, was mit ihnen geschieht. Das digitale Patientenportal kann hier für mehr Transparenz, Aufklärung und damit Beruhigung sorgen", so Susanne Hertzer, Leiterin der TK in Berlin und Brandenburg. "Vor allem aber spart die Patientenakte dem Personal in den Kliniken wertvolle Zeit: Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegefachkräfte wollen sich vorrangig um kranke Menschen kümmern - nicht um Büroarbeit."
Hinweis für die Redaktion
Der Krankenhauszukunftsfonds (KHZF), aus dem unter anderem die "Patientenportale" finanziert werden können, wird vom Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) verwaltet. Er ist Teil des im Juni 2020 von der damaligen Regierungskoalition beschlossenen "Zukunftsprogramm Krankenhaus". Der Bund stellt dafür rund drei Milliarden Euro zur Verfügung, Länder und Krankenhausträger steuern bis zu 1,3 Milliarden Euro bei.