Schwerin, 9. März 2023. Im Jahr 2022 meldeten TK Versicherte in Mecklenburg-Vorpommern 78 Verdachtsfälle auf einen medizinischen Behandlungsfehler. Das sind rund 24 Prozent weniger Verdachtsfälle als im Vorjahr (2021: 104).

Bundesweite Zahlen zeigen, dass sich die meisten Verdachtsfälle der Behandlungsfehler auf die chirurgische (30 Prozent) und zahnmedizinische Behandlung (17 Prozent) entfallen. Danach folgen Behandlungen in der Allgemeinmedizin (10 Prozent) und der Geburtshilfe/Gynäkologie (10 Prozent).

TK fordert Härtefallfonds

"Patientinnen und Patienten leider oft massiv unter den gesundheitlichen Beeinträchtigungen die durch Behandlungsfehler entstehen. Dadurch kann die berufliche und finanzielle Situation schnell in Schieflage geraten", so Manon Austenat-Wied, Leiterin der TK-Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern. Damit den betroffenen Personen schneller als bisher geholfen werden kann, fordert die TK die Einrichtung eines Härtefallfonds seitens der Bundesregierung.

"Wir hoffen, dass die Bundesregierung zur Unterstützung der Opfer von Behandlungsfehlern schnellstmöglich einen Härtefallfonds auflegt. Dieser soll den Betroffenen dabei helfen, die schwierige Lebenssituation zu bewältigen. Ziel in unserem Versorgungssystem sollte es sein, Behandlungsfehler zu vermeiden", so Austenat-Wied.

Hilfreiche Unterstützung seitens der TK

Versicherte mit Verdacht auf einen Behandlungsfehler können bereits eine Beratungshotline (040-4606612140) kontaktieren. Weiterhin unterstützt die TK die Versicherten mit einem Online-Lotsen  und einer Beratungsbroschüre .

Zusätzlich kann die TK in vielen Fällen kostenfreie Gutachten beim Medizinischen Dienst in Auftrag geben, welche von den Versicherten später für eventuelle medizinische Auseinandersetzungen verwenden können. Sobald Behandlungsfehler durch das Gutachten bestätigt wurden, prüft die TK die Erfolgsaussichten der Versicherten vor Gericht.