Bremen, 10. Mai 2023. Die medizinische Versorgung im Land muss regional und sektorenübergreifend aufgebaut und die Notfallversorgung neu gedacht werden. So positioniert sich die Techniker Krankenkasse (TK) in Bremen im Vorfeld der Bürgerschaftswahl.

"Es ist notwendig, die medizinische Versorgung sektorenübergreifend weiterzuentwickeln und neue Konzepte in weniger gut versorgten Stadtteilen auszugestalten. Dadurch kann dem Fachkräftemangel begegnet und die Versorgung in allen Landesbereichen sichergestellt werden. Die Notfallversorgung muss integriert und digital gedacht werden", so Sabrina Jacob, Leiterin der TK-Landesvertretung Bremen.

In zwei aktuellen Positionspapieren benennt die TK ihre Vorschläge für eine sektorenübergreifende Versorgung und eine bessere Notfallversorgung in Bremen und Bremerhaven.

Ärztliche Ressourcen optimal nutzen

"Nur wenn die Patientenbedarfe und die vorgehaltenen Strukturen abgeglichen werden, können Entwicklungspotenziale abgeleitet und die notwendige medizinische Versorgung sichergestellt werden. Daher sollte ein sektorenübergreifendes Versorgungsmonitoring im Land Bremen entwickelt werden", erklärt Jacob. Um die ärztliche Versorgung in Pflegeheimen künftig zu sichern, können niedrigschwellige ärztliche Leistungen an qualifiziertes Fachpersonal delegiert werden. So können zum Beispiel ärztliche Ressourcen mittels telemedizinischer Anwendungen hinzugezogen werden, um eine kontinuierliche und koordinierte Versorgung in Pflegeheimen sicherzustellen und gleichzeitig die Handlungssicherheit für das Pflegepersonal zu erhöhen.

Notfallversorgung - integriert und digital

"Es ist richtig, dass im Rahmen der aktuellen Krankenhausreform auch endlich die Notfallversorgung angepackt wird. Der Anspruch der Patentinnen und Patienten auf eine schnelle, angemessene und qualitativ hochwertige Akut- und Notfallversorgung steht außer Frage und berührt ein existentielles Interesse jedes Menschen", ordnet Jacob ein. Auch die Ärztinnen und Ärzte und das Pflegepersonal in der Notfallversorgung hätten einen legitimen Anspruch auf Verbesserung ihrer Arbeitssituation. Die strukturelle Überforderung der Notfalleinrichtungen müsse durch sinnvolle Steuerung abgewendet werden.

Um eine einheitliche Leistungssteuerung zu gewährleisten, sollten softwaregestützte Verfahren und Angebote flächendeckend zum Einsatz kommen. Integrierte Leitstellen können Vorreiter für eine digitale, sektorenübergreifende Vernetzung sein. Eine standardisierte, wissenschaftlich valide, softwaregestützte und qualitätsgesicherte Ersteinschätzung durch medizinisch qualifizierte Fachkräfte (telefonisch- und / oder telemedizinisch) kann ein zentrales Element für eine effiziente Notfallversorgung darstellen, um den Menschen schnell und kompetent zu helfen. Jacob: "Das Land Bremen muss die Einrichtung einer Gemeinsamen Notfallleitstelle (GNL) zur Steuerung der Versorgung sowie die Zusammenführung der Rufnummern 112 und 116117 fördern."

Hinweis für die Redaktion

Die Vorschläge zur Ausrichtung der Gesundheitspolitik in Bremen fasst die TK in ihren aktuellen Positionspapieren zur sektorenübergreifenden Versorgung , Notfallversorgung und stationären Versorgung zusammen.

Eine umfangreiche Positionierung zur Reformierung der Gesundheitsversorgung hat die TK in ihrem Positionspapier "Besser versorgt 2025" vorgenommen.