Kiel, 14. März 2023. Rückenprobleme sorgten auch im vergangenen Jahr in Schleswig-Holstein für Krankschreibungen. Im Schnitt fehlte jeder Beschäftigte und jede Beschäftigte 1,4 Tage aufgrund von Rückenbeschwerden. Das zeigt eine aktuelle Vorab-Auswertung aus dem TK-Gesundheitsreport 2023 anlässlich des morgigen Tags der Rückengesundheit. 

Insgesamt gehören Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, zu denen neben Rückenbeschwerden unter anderem Gelenkbeschwerden oder ein Bänderriss zählen, zu den Top 3-Gründen für eine Krankschreibung im nördlichsten Bundesland. Von durchschnittlich 21 Fehltagen in Schleswig-Holstein entfallen 2,9 Tage auf diese Gruppe. Nur Erkrankungen der Atemwege sowie psychische Erkrankungen toppen dies. 

Rückenfreundliches Arbeiten wichtiger denn je

Zwar hat sich die Zahl der Fehltage aufgrund von Rückenbeschwerden in den vergangenen Jahren nicht nennenswert verändert, dennoch macht der Leiter der TK-Landesvertretung, Sören Schmidt-Bodenstein, auf die Herausforderungen der neuen Arbeitswelt aufmerksam. "Mit Blick auf die vermehrte Arbeit im Homeoffice und die Anforderungen, die diese mit sich bringt, sollten wir alle dem Thema Rückengesundheit noch mehr Beachtung schenken", betont er. "Die Arbeit von zu Hause sowie auch das mobile Arbeiten von unterwegs werden einen festen Platz in unserem Alltag behalten. Umso wichtiger ist es, die Anforderungen an einen geeigneten Arbeitsplatz auch außerhalb der Bürotüren sicherzustellen." Neben der Eigenverantwortung seien hier auch die Arbeitgeber gefragt. Diese könnten neben der Unterstützung bei einer geeigneten Büroausstattung auch über das Betriebliche Gesundheitsmanagement präventive Angebote für ihre Mitarbeitenden organisieren. 

Bewegung beugt Rückenschmerzen vor

Darüber hinaus ist ausreichend Bewegung das A und O, wenn es darum geht, präventiv etwas gegen Rückenschmerzen zu tun. Ole Biernacki, Gesundheitsexperte bei der TK in Kiel, rät, sich an die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation zu halten. Demnach seien wöchentlich mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität, wie zum Beispiel zügiges Spazierengehen oder Fahrradfahren, für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren, sinnvoll. "Dazu sollte man mindestens zwei Mal pro Woche mit gezielten Übungen etwas für die Kräftigung der Muskulatur tun. Das klingt vielleicht für einige erst einmal viel. Doch selbst, wenn man sich mal nicht genau an die Vorgaben hält: Ein bisschen Bewegung ist immer noch besser als gar keine."

Zweitmeinung vor Rücken-OP

Sollten die Rückenschmerzen anhalten, ist der Gang in die Arztpraxis unausweichlich - und das Wort Operation steht oftmals schnell im Raum. "Es muss nicht immer gleich das Messer sein", betont Schmidt-Bodenstein. Es gibt zahlreiche Alternativen wie Schmerz-, Verhaltens- oder Physiotherapie. Die Möglichkeit der kostenfreien Zweitmeinung kann bei der Entscheidung unterstützen. "Die ärztliche Zweitmeinung vor Operationen an der Wirbelsäule sorgt für mehr Klarheit bei den Patientinnen und Patienten und ermöglicht, die Chancen und Risiken besser einschätzen zu können", so Schmidt-Bodenstein. 

Hinweis für die Redaktion

Insgesamt sind bei der TK in Schleswig-Holstein über 520.000 Menschen versichert, Stand 1. Februar 2023.