Zur Unterstützung der pflegenden Angehörige hat die "Interessenvertretung begleitender Angehöriger und Freunde in Deutschland e. V. wir pflegen e. V." die App "in.kontakt" entwickelt. Sie will Betroffene untereinander besser vernetzen und ergänzt das klassische Selbsthilfeangebote vor Ort. Die Entwicklung und Programmierung der App wurde vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und der Techniker Krankenkasse (TK) in NRW gefördert.

Internet als Tor zur Welt

Die App "in.kontakt" wurde im Rahmen des Modellprojekts "Online Selbsthilfe Initiativen für pflegende Angehörige" (OSHI-PA) konzipiert, das Anfang 2018 mit Workshops startete, in denen Experten pflegende Angehörige befragten. Im Ergebnis sagten viele pflegende Angehörige, "für sie ist das Internet das 'Tor zur Welt' und ein Weg, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten. Denn, wer einen lieben Menschen pflegt, kommt oft nicht aus dem Haus", so Susanne Hallermann, Projektkoordinatorin in NRW von "wir pflegen e. V.". Die App sei deshalb speziell auf die Bedürfnisse der pflegenden Angehörigen zugeschnitten und damit im besten Sinne Hilfe zur Selbsthilfe - immer online und ortsungebunden.

Digitalisierung - neue Möglichkeiten für die Selbsthilfe 

Die Pflegebereitschaft in Deutschland ist laut der aktuellen Umfrage "Meinungspuls Pflege" der TK groß: 86 Prozent der Befragten sind grundsätzlich dazu bereit, nahe Angehörige mehrere Stunden in der Woche zu pflegen. "Auch wenn die Bereitschaft hoch ist, geraten Menschen, die den Ehepartner oder die Eltern pflegen, irgendwann an ihre Grenzen. Oft hilft dann der Austausch mit anderen Betroffenen. Dabei spielt das Internet eine immer wichtigere Rolle. Von daher begrüßen und unterstützen wir, dass 'wir pflegen e. V.' diesen digitalen Weg zukünftig geht", betont Ulrich Adler, Leiter regionales Vertragswesen der TK in NRW.   

in.kontakt App - ein sicherer und geschützter Austausch im Netz

Die Firma zone35 unterstützt den Verein "wir pflegen e. V." bei der technischen Entwicklung und Umsetzung der App. "Die Digitalisierung in der Selbsthilfe hat das Potential, auch junge Menschen zu erreichen und zu motivieren. Die von uns entwickelte Baukastenlösung darf sich in diesem Projekt bewähren. Sie ist ein sicherer und geschützter Ort für den Austausch. Die App kann als Leuchtturmprojekt für weitere Themengebiete wie z. B. chronische Erkrankungen wegweisend sein", sagte Andreas Wimmer, Geschäftsführer von zone35. Die Anwendung läuft auf Smartphones und Tablets (Android und iOS). 

Die Katholische Hochschule NRW evaluiert das auf drei Jahre angelegte Projekt OSHI-PA. Dort wurde das Projekt auch der Öffentlichkeit vorgestellt. Neben Susanne Hallermann, Andreas Wimmer und Ulrich Adler standen Prof. Liane Schirra-Weirich von der Katholischen Hochschule und Jörg Rudolph,  Abteilungsleiter im Bundesministerium für Gesundheit, der interessierten Öffentlichkeit Rede und Antwort.

in-kontakt App: Die Projekt­partner

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Ulrich Adler, Jörg Rudolph (BMG), Prof. Liane Schirra-Weirich, (Kath. Hochschule NRW), Susanne Hallermann, Andreas Wimmer