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Sechs von zehn Pflegebereiten würden beruflich kürzer treten (3/7)
Was motiviert zu pflegen? Für viele Menschen lautet die Antwort auf diese Frage: persönliche und finanzielle Unterstützung. Gleichzeitig gibt es eine hohe Bereitschaft, das eigene Berufsleben für die Pflege eines Angehörigen einzuschränken: sechs von zehn grundsätzlich Pflegebereiten würden für diese Aufgabe die Stunden im Job reduzieren. Das zeigt der repräsentative TK-Meinungspuls Pflege.

Eine große Mehrheit der Menschen in Deutschland ist grundsätzlich bereit einen nahen Angehörigen zu pflegen. Dabei geben 84 Prozent der Menschen in Deutschland an, dass die Unterstützung durch Freunde und Familie die eigene Pflegebereitschaft erhöhen würde. Finanzielle Unterstützung wäre für 76 Prozent ein Anreiz zur Pflege. 74 Prozent sagen, dass technische Hilfen wie ein Heberoboter sie zur Pflege eines Angehörigen motivieren würde. Besonders Menschen zwischen 18 und 39 Jahren wünschen sich fachkundige Beratung bei der Pflege und Unterstützung durch den Arbeitgeber mittels flexibler Arbeitszeiten (jeweils 88 Prozent).
Familiäre Unterstützung motiviert
Mehrheit würde für die Pflege beruflich kürzer treten
61 Prozent der Berufstätigen, die grundsätzlich bereit sind, zu pflegen, würden ihre wöchentliche Arbeitszeit reduzieren, um dieser Aufgabe nachzukommen. Jeder Fünfte kann sich eine längere Auszeit vom Beruf vorstellen - sechs Prozent gar, ihren Job vollständig aufzugeben.
Straßenumfrage: Würden Sie dafür auch im Job kürzer treten?

Dabei kann sich jeder Dritte grundsätzlich Pflegebereite ein berufliches Kürzertreten nicht vorstellen. Vor allem diejenigen mit Abitur oder Hochschulabschluss sind eher bereit, ihre Stunden im Beruf zu reduzieren (70 Prozent), unter denjenigen mit Hauptschulabschluss oder mittlerer Reife sind es 50 bzw. 57 Prozent.
61 Prozent würden im Job Stunden reduzieren
Zwischen den Regionen in Deutschland ist die Bereitschaft, für die Pflege im Job kürzer zu treten, unterschiedlich ausgeprägt: Während in Berlin/Brandenburg und Bayern über zwei Drittel bereit wären, ihre Wochenstunden zu reduzieren, sind es in Baden-Württemberg sowie Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern nur knapp die Hälfte (47 bzw. 50 Prozent).
Beruflich kürzer treten, um zu pflegen?
Hinweis für die Redaktion
Im Auftrag der TK befragte Forsa im April 2018 für den TK-Meinungspuls Pflege bevölkerungsrepräsentativ 1.007 Menschen in Deutschland zum Thema Pflege. In computergestützten Telefoninterviews wurden in Privathaushalten lebende Personen ab 18 Jahren befragt. Die Stichprobe ist nach Region, Geschlecht, Alter und Bildung gewichtet.