Potsdam/Berlin, 11. Mai 2023. Sie helfen den Kranken und den Alten - und stoßen dabei oft an ihre gesundheitlichen Grenzen: Pflegekräfte in Brandenburg und Berlin waren im vergangenen Jahr überdurchschnittlich viel krank. Das berichtet die Techniker Krankenkasse anlässlich des Internationalen Tages der Pflegenden am 12. Mai und bezieht sich auf eigene Daten.

In Brandenburg fehlten Beschäftigte der Alten- und Krankenpflege im vergangenen Jahr durchschnittlich 33,7 Tage - das ist im Bundesländervergleich der dritthöchste Wert und liegt fast 17 Prozent über dem Bundeswert. Zum Vergleich: Betrachtet man alle Brandenburger Beschäftigten, fehlten diese im Schnitt 23,5 Tage.

"Man kann allen, die sich Tag für Tag um andere kümmern, gar nicht genug danken", sagt Susanne Hertzer, TK-Chefin in Brandenburg und Berlin. "Die Pflege anderer Menschen darf aber keinesfalls zulasten der eigenen Gesundheit gehen. Die TK fördert deshalb gezielt Projekte des Betrieblichen Gesundheitsmanagements, um Pflegende zu unterstützen." Dringend notwendig seien jedoch auch Reformen im Klinik- und Pflegebereich, so Hertzer.

In Berlin lag die durchschnittliche Zahl der Fehltage von Pflegekräften im vergangenen Jahr bei 29,5 Tagen - und damit knapp über dem Bundesdurchschnitt. Pflegepersonen waren in der Hauptstadt somit elf Tage mehr krankgeschrieben als der Durchschnitt der Erwerbstätigen (18,5 Tage).

Die hohe Arbeitsdichte sowie die psychischen und körperlichen Herausforderungen des Berufs spiegeln sich in beiden Bundesländern auch in den Diagnosen der erkrankten Pflegekräfte wider: Psychische Erkrankungen sowie Muskel- und Skeletterkrankungen waren neben der im Jahr 2022 hohen Zahl an Atemwegserkrankungen die häufigsten Gründe für Krankschreibungen.

Hinweis für die Redaktion  

Für die aktuelle Auswertung hat die TK die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ihrer rund 5,6 Millionen versicherten Erwerbspersonen betrachtet. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie Empfänger und Empfängerinnen von Arbeitslosengeld I.  Weitere Informationen zu den Forderungen der TK an die Pflegepolitik sowie den TK-geförderten Präventionsprojekten in der Pflege gibt es hier.