München, 11. Mai 2023. Im vergangenen Jahr waren Pflegekräfte in Bayern durchschnittlich 26 Tage krankgeschrieben. Das sind rund vier Tage mehr als im Vorjahr und entspricht einer Zunahme von knapp 20 Prozent. Dies zeigt eine Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) anlässlich des Tags der Pflegenden am 12. Mai.

Zehn Fehltage mehr als bei anderen Berufsgruppen

Bayern liegt bei den krankheitsbedingten Fehlzeiten von Pflegekräften knapp zehn Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 28,8 Fehltagen. Dennoch fehlten Pflegerinnen und Pfleger krankheitsbedingt im Freistaat zehn Tage mehr am Arbeitsplatz als andere Beschäftigte. Die Fehlzeitquote bei den Pflegekräften betrug über sieben Prozent. Der Durchschnittswert bei allen Beschäftigten in Bayern lag dagegen bei 4,5 Prozent. 
 
"Daran zeigt sich, wie hoch inzwischen die Belastung der Mitarbeitenden in den Kranken- und Altenpflegeberufen ist", sagt Christian Bredl, Leiter der TK in Bayern. "Am häufigsten lösten diese Belastungen psychische Erkrankungen und Atemwegserkrankungen aus, gefolgt von Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems. Rund die Hälfte der gesamten Fehltage gingen auf das Konto dieser drei Diagnosen."

Bedingungen durch Betriebliches Gesundheitsmanagement und Reformen verbessern

Mit einer Reihe von gezielten Angeboten unterstützt die TK in Bayern ambulante, stationäre und teilstationäre Pflegeeinrichtungen. Ziel dieser Projekte zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement ist es, nachhaltig mehr Prävention und Gesundheitsförderung in den Einrichtungen zu etablieren. Das soll die Gesundheit und die Resilienz der Beschäftigten stärken. Bredl: "Die angedachten Reformen im Pflegebereich müssen vor allem hier ansetzen, um nicht noch mehr Pflegekräfte zu verlieren. Außerdem würde dies dazu beitragen, dass der Pflegeberuf für junge Menschen und Berufseinsteiger wieder attraktiver wird."

Hinweis für die Redaktion

Der aktuellen Auswertung der TK liegen Daten von rund 788.000 Erwerbspersonen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren zugrunde, die im Jahr 2022 in Bayern ihren Wohnsitz hatten und bei der Techniker Krankenkasse versichert waren. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie Empfänger und Empfängerinnen von Arbeitslosengeld I. 

Die TK hat bundesweit rund 11,2 Millionen Versicherte, davon über 1,5 Millionen in Bayern.

Mehr Informationen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement für Pflegekräfte  und die Position der TK in Bayern wie ein gesunder Berufsalltag die Pflege attraktiver machen kann, gibt es online.