Rheinland-Pfalz: Pflegekräfte häufiger krank als andere Berufsgruppen
Pressemitteilung aus Rheinland-Pfalz
Mainz, 9. Juni 2022. Beschäftigte in der Alten- und Krankenpflege verzeichnen weiterhin deutlich mehr krankheitsbedingte Fehltage als andere Erwerbstätige in Rheinland-Pfalz. Das zeigt eine Sonderauswertung des aktuellen Gesundheitsreports der Techniker Krankenkasse (TK). Demnach blieben Pflegekräfte im Jahr 2021 durchschnittlich 23,9 Tage wegen Erkrankung der Arbeit fern. Im Vergleich zu den Fehltagen aller Beschäftigten im Bundesland (15,4 Tage) fielen Menschen, die in der Alten - und Krankenpflege tätig sind, somit im Schnitt über eine Woche länger aus. Dieser hohe Krankenstand unter den Pflegekräften steht dem allgemeinen Trend der Coronajahre entgegen: So sank der Krankenstand insgesamt in Rheinland-Pfalz von 4,4 Prozent im Jahr 2020 auf 4,2 Prozent in 2021.
Pandemie hat Situation der Pflege verschärft
"Die hohe Zahl der Krankheitstage zeigt deutlich, wie groß die Belastung ist, mit der Pflegekräfte täglich in ihrem Beruf umgehen müssen. Schon vor Beginn der Pandemie lagen die Fehlzeiten von Menschen, die in der Alten- und Krankenpflege tätig sind, weit über jenen von Beschäftigten anderer Branchen. Corona hat die Situation verschärft", bestätigt TK-Landesvertretungsleiter Jörn Simon.
Pflege: Rahmenbedingungen müssen besser werden
Inzwischen besteht ein gesamtgesellschaftlicher Konsens darüber, dass die Rahmenbedingungen der Pflege verbessert werden muss. "Allerdings wird es Zeit dauern, bis die politischen Maßnahmen spürbar greifen. Umso wichtiger ist es, als Pflegekraft auch mit kleineren, kurzfristigen Maßnahmen etwas für sich selbst und die Widerstandskräfte zu tun", betont Simon.
Präventionsangebote für Alten- und Krankenpflegende
So bot die TK-Landesvertretung in den vergangenen Jahren in Kooperation mit der Landespflegekammer Seminare an, die darauf abzielten, die Resilienz Pflegender zu stärken. "Auch für das kommende Jahr planen wir ein solches Angebot", freut sich der TK-Landeschef. Darüber hinaus fördert die TK gezielt Projekte des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) für Beschäftigte der Alten- und Krankenpflege. Die jeweiligen Schwerpunkte dieser BGM-Maßnahmen können individuell mit den teilnehmenden Einrichtungen abgestimmt werden. Häufige Themen sind die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, gesundheitsfördernde Führungsstrukturen, aber auch Maßnahmen zur Gewaltprävention.
Hinweis an die Redaktion
Die Zahlen stammen aus den Vorabdaten des TK-Gesundheitsreports 2022. Grundlage dafür bilden die rund 5,5 Millionen bei der TK versicherten Erwerbstätigen (Berufstätige und ALG 1-Empfängerinnen und Empfänger), Stand Januar 2022. In Rheinland-Pfalz sind dies rund 250.000 Erwerbspersonen.