Die Hälfte der über 60-Jährigen in Niedersachsen nicht gegen Grippe geimpft
Pressemitteilung aus Niedersachsen
Hannover, 20. Oktober 2022. Eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt, in der Grippesaison 2021/2022 ließen sich nur die Hälfte (49,8 Prozent) der über 60-jährigen TK-Versicherten in Niedersachsen gegen Influenza impfen. Die Nachfrage von Grippeschutzimpfungen ist im Vergleich gesunken: In der vorigen Saison (2020/2021) wurden noch 51,6 Prozent der über 60-jährigen TK-Versicherten im Land geimpft. Vor Beginn der Coronapandemie lag das Niveau der Quoten bei 39,6 Prozent (2019/2022) und 39 Prozent (2018/2019). Über alle Altersgruppen hinweg haben in der Grippesaison 2021/2022 insgesamt 21 Prozent der niedersächsischen TK-Versicherten eine Grippeschutzimpfung erhalten.
EU-Ziel zum Schutz von Risikogruppen verfehlt
"Nach einem Anstieg im ersten Pandemiejahr ist zu sehen, dass der Corona-Effekt bei den Grippeschutzimpfungen langsam wieder verpufft. Die Quoten sind zwar weiterhin höher als vor der Pandemie, aber das EU-Ziel einer Impfquote von 75 Prozent bei älteren Menschen wird deutlich verfehlt", sagt Dirk Engelmann, Leiter der TK-Landesvertretung in Niedersachsen. Hauptziel der Grippeimpfung sei der Schutz von Menschen mit Vorerkrankungen und älteren Menschen.
Hinweis für die Redaktion
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippeimpfung unter anderem für Menschen ab 60 Jahren, Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel sowie Personen mit gesundheitlicher Gefährdung, Bewohner von Alten und Pflegeheimen und medizinisches Personal. Um rechtzeitig geschützt zu sein, empfiehlt die STIKO, sich ab Oktober bis Mitte Dezember impfen zu lassen.
Die Auswertungen beziehen sich jeweils auf den Impfzeitraum September bis Ende März. Bei der TK in Niedersachsen sind derzeit rund 933.000 Menschen versichert.