Mainz, 26. April 2023. Die Impfquote bei Routineimpfungen von Kleinkindern liegt in Rheinland-Pfalz bei fast allen Impfungen über dem bundesweiten Durchschnitt. Das gab die rheinland-pfälzische Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) heute anlässlich der europäischen Impfwoche bekannt und bezieht sich auf Zahlen des Robert-Koch-Instituts. Demnach beträgt die Impfquote bei der Erstimpfung gegen Diphtherie, Tetanus und Pertussis (DTP) von rheinland-pfälzischen Kindern im Alter von 15 Monaten (Geburtsjahr 2019) 97,4 Prozent (bundesweit 96,9 Prozent). Auch bei der Erstimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) liegt Rheinland-Pfalz mit 90,1 Prozent bei Kindern im Alter von 15 Monaten zwei Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Trotz des landesweiten guten Schnitts werden national gesetzte Impfziele nicht erreicht, weil einige Kinder gar nicht, nicht vollständig oder zu spät geimpft werden. 

Es mangelt bei den Folgeimpfungen

Obwohl es eine hohe Inanspruchnahme von Routineimpfungen gibt, bestehen wie auch in den Jahren zuvor Mängel, um eine vollständige Immunität zu entwickeln. In Rheinland-Pfalz fällt die Impfquote für die DTP-Impfung von 97,4 Prozent bei der Erstimpfung auf 92,6 Prozent bei der dritten Impfdosis, die zur Grundimmunisierung wesentlich ist. Bei der MMR-Impfung, die zwei Impfungen voraussetzt, sinken die Werte von der Erst- zur Zweitimpfung bei Kindern im Alter von 24 Monaten sogar von 94,7 Prozent auf 82,8 Prozent. Die Ziele das nationalen Masernaktionsplan sehen eine Zwei-Dosis-Impfquote von 95 Prozent vor, die somit in Rheinland-Pfalz und auch bundesweit nicht erreicht wird.

Eine Impfung reicht nicht aus

Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung in Rheinland-Pfalz erklärt: "Die MMR-Impfung bietet einen verlässlichen Schutz und könnte, bei einer ausreichend hohen Impfquote, die Ausbreitung des Masernvirus in Deutschland verhindern. Aber nur, wenn Kinder alle Impfungen erhalten, sind sie vollständig immunisiert. Deshalb ist es wichtig, noch fehlende Impfungen nachzuholen."

Hinweis an die Redaktion:

Die Daten können aus dem Epidemischen Bulletin des Robert-Koch-Institutes entnommen werden. Dort werden jährlich die Impfquoten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland mithilfe der Daten aus der Schuleingangsuntersuchungen (SEU) und den Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigung analysiert. Hierbei handelt es sich um die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Standardimpfungen.