Saarbrücken, 27. April 2023. Im Saarland sind viele Menschen gegen Infektionskrankheiten geimpft. Allerdings könnte die Inanspruchnahme bei den meisten empfohlenen Impfungen höher sein: Die Impfquoten liegen meist unter dem Bundesdurchschnitt. Das teilt die Techniker Krankenkasse (TK) mit und bezieht sich auf Auswertungen des Robert Koch-Instituts (RKI).

"Im Zuge der aktuell laufenden Europäischen Impfwoche wollen wir als TK die Aufmerksamkeit auf diese wichtige Thematik lenken", erklärt Stefan Groh, Leiter der TK-Landesvertretung im Saarland und ergänzt: "Impfungen sind eine einfache und effektive Maßnahme, um vor Krankheiten zu schützen. Außerdem sind hohe Impfquoten in einer Bevölkerung essenziell, da so großen Ausbrüchen von Infektionskrankheiten vorgebeugt werden kann."

Mit 43,5 Prozent lag die saarländische Quote der Grippeschutzimpfung bei Menschen ab 60 Jahren, für die eine Empfehlung der STIKO gilt, im Winter 2021/22 knapp über dem Bundesdurchschnitt von 43,3 Prozent "Ein Erklärungsansatz hierfür könnte das relativ hohe Durchschnittsalter der saarländischen Bevölkerung sein", sagt Groh. "Grade für ältere Menschen kann die Grippe gefährlich sein, daher ist es wichtig, die Infektionswellen mit Impfungen möglichst klein zu halten."

Noch Luft nach oben ist beispielsweise bei der Schutzimpfung gegen Tetanus. Rund jede und jeder zweite Erwachsene an der Saar hatte 2021 einen Impfschutz gegen den Wundstarrkrampf. Allerdings liegt das Saarland mit dieser Quote vier Prozentpunkte unter dem Bundesdurchschnitt und sogar über 20 Prozentpunkte hinter dem Vorreiter-Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Ein ähnliches Bild zeichnet sich für die Impfungen gegen Diphterie und Pertussis ab.

Während 49 Prozent der Saarländerinnen und Saarländer einen Schutz gegen Diphterie hatten, liegt der Wert für Pertussis - also Keuchhusten - bei lediglich 42,5 Prozent. Im Vergleich zum deutschen Durchschnitt liegt man auch hier an der Saar um 4,4 beziehungsweise 7,3 Prozentpunkte zurück.

Hinweis für die Redaktion

Das Robert Koch-Institut veröffentlicht im Epidemiologischen Bulletin jährlich aktuelle Impfquoten bei Erwachsenen in Deutschland. Die Zahlen beziehen sich auf die Inanspruchnahme der Impfungen, die von der STIKO im Erwachsenenalter empfohlen werden.