Mainz, 30. November 2022. 20 Prozent der Menschen im Südwesten bewegen sich im Alltag nicht einmal 15 Minuten täglich. Das zeigt eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) für die Ländergruppe Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland. Im Bundesschnitt sind es nur zwölf Prozent der Befragten, die maximal auf eine Viertelstunde Bewegung im Alltag kommen - beispielsweise für das Einkaufen oder den Weg zur Arbeit. 36 Prozent der Menschen in der Drei-Länder-Gruppe kommen auf eine Dauer zwischen 30 und 60 Minuten.

Bewegungsmangel hat viele Gründe

"Gerade im Flächenland Rheinland-Pfalz wird für den Arbeitsweg oder das Einkaufen oft das Auto genommen. Ein Faktor dafür ist sicherlich, dass der öffentliche Personennahverkehr und das Fahrradwegenetz nicht überall gut ausgebaut sind", sagt Jörn Simon und ergänzt: "Eine weitere Erklärung könnte sein, dass die Menschen aus gesundheitlichen Gründen nicht gut zu Fuß sind und deshalb auf das Auto angewiesen sind. So gaben 34 Prozent der Befragten an Rhein, Main und Saar an, dass eine Krankheit, körperliche Einschränkungen oder Übergewicht sie an mehr Bewegung hindern würde." Weitere Gründe für den Bewegungsmangel sind zu lange Wege (59 Prozent) und Zeitmangel (45 Prozent).

Generell schätzen die Menschen im Südwesten - also auch in Rheinland-Pfalz - ihren Gesundheitszustand schlechter ein als der Rest Deutschlands. 21 Prozent gaben an, dass dieser schlecht oder weniger gut ist. Im Bundesdurchschnitt sagen das nur 13 Prozent.

Viele Nichtsportler an Rhein, Main und Saar

Eine weitere Auffälligkeit zeigt sich im Sportverhalten. In der Befragungsgruppe der drei Länder gaben 24 Prozent an, nie Sport zu treiben. Bundesweit waren es 20 Prozent, in Bayern sogar nur 12 Prozent. Außerdem treiben 20 Prozent der Befragten in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland nur selten Sport. Dem gegenüber stehen 32 Prozent, die ein bis drei Stunden Sport pro Woche treiben. Weitere sieben Prozent trainieren wöchentlich zwischen drei und fünf Stunden und elf Prozent über fünf Wochenstunden. 

"Fast jeder Zweite in unserer Region treibt nur selten Sport. Dabei reichen schon regelmäßige kurze Einheiten, um etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Es gibt so viele Möglichkeiten, sich zu bewegen. Es sollte auf jeden Fall etwas sein, was Spaß macht. Dann fällt das Dranbleiben nicht so schwer", sagt LV-Leiter Simon. 

An der sportlichen Aktivität hat auch die Corona-Pandemie nur wenig geändert. 64 Prozent der Befragten in den drei Bundesländern machten genauso viel Sport wie vor der Pandemie, 19 Prozent gaben an, weniger Sport zu treiben und 18 Prozent mehr. Das entspricht bis auf kleine Abweichungen auch dem Bundesschnitt.

Hinweis für die Redaktion

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte vom 4. bis 20. Mai 2022 im Auftrag der Techniker Krankenkasse bundesweit 1.706 Personen ab 18 Jahren zu ihrem Sport- und Bewegungsverhalten (mindestens 200 Personen pro Ländergebiet mit anschließender Proportionalisierung der Gesamtergebnisse). Die hier ausgewiesenen Teilergebnisse der bundesweiten Studie beziehen sich auf die Region Rhein, Main, Saar; also die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland.