Kiel, 30. November 2022. Homeoffice, Lockdowns und Kontaktbeschränkungen: Die Folgen der Pandemie zeigen sich auch im Sport- und Bewegungsverhalten der Menschen in Deutschland. So bewegen sich rund ein Drittel der Menschen im Norden im Alltag weniger als vor Corona. Das zeigt die aktuelle Umfrage "Beweg dich, Deutschland!", die die Techniker Krankenkasse (TK) beim Meinungsforschungsinstitut Forsa in Auftrag gegeben hat. Auch treiben die Menschen hierzulande seit Beginn der Pandemie weniger Sport. 24 Prozent der Befragten gaben dies in der neuen Bewegungsstudie an. 

"Die Corona-Pandemie hat überall ihre Spuren hinterlassen - so auch beim Thema Bewegung. Dass sich die Menschen im Norden seither weniger bewegen, ist nicht verwunderlich. Fitnessstudios waren lange geschlossen und auch in den Vereinen durfte nicht trainiert werden", sagt Sören Schmidt-Bodenstein, Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein. "Auch der Wegfall des Arbeitswegs durch hohe Homeoffice-Quoten führte zu weniger Bewegung im Alltag", so Schmidt-Bodenstein. 

Eine halbe Stunde Bewegung am Tag

Umso wichtiger sei es, Sport und Bewegung fest in seinen Alltag zu integrieren. Ole Biernacki, Gesundheitsexperte bei der TK, rät, sich an die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation zu halten. Demnach seien wöchentlich mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität, wie zum Beispiel zügiges Spazierengehen oder Fahrradfahren, für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren, sinnvoll.. "Dazu sollte man mindestens zwei Mal pro Woche mit gezielten Übungen etwas für die Kräftigung der Muskulatur tun. Das klingt vielleicht für einige erst einmal viel. Doch selbst, wenn man sich mal nicht genau an die Vorgaben hält: Ein bisschen Bewegung ist immer noch besser als gar keine."

Schaut man sich die Ergebnisse der Befragung an, hält sich zumindest die Hälfte der Norddeutschen an die Empfehlungen in puncto Bewegung im Alltag. 25 Prozent der befragten Menschen im Norden ist demnach eine halbe bis eine Stunde draußen für alltägliche Wege zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs. 26 Prozent der Befragten schaffen es sogar auf eine bis eineinhalb Stunden Bewegung im Alltag. Bei 12 Prozent der Befragten sind es nur maximal 15 Minuten.

Zu der alltäglichen Bewegung ist gezielter Sport zusätzlich wichtig, um fit zu bleiben. Hier gibt es allerdings noch Luft nach oben. Nur 21 Prozent der Befragten treiben regelmäßig drei bis fünf Stunden Sport in der Woche. Auf ein bis drei Stunden kommen 25 Prozent der Befragten. Ganze 48 Prozent der Menschen im Norden treiben nur selten oder gar keinen Sport.

Radfahren ist der beliebteste Sport im Norden

Zu den beliebtesten Sportarten der Nordlichter gehört das Radfahren. 43 Prozent der Befragten, die mindestens gelegentlich Sport treiben, gaben dies an. Auf Rang zwei folgen Wandern sowie Nordic Walking mit 25 Prozent, gefolgt von Schwimmen (18 Prozent) und Joggen (16 Prozent).

Hinweis für die Redaktionen

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte vom 4. bis 20. Mai 2022 im Auftrag der Techniker Krankenkasse bundesweit 1.706 Personen ab 18 Jahren zu ihrem
Sport- und Bewegungsverhalten (mindestens 200 Personen pro Ländergebiet mit anschließender Proportionalisierung der Gesamtergebnisse). Die hier ausgewiesenen Teilergebnisse der bundesweiten Studie beziehen sich auf Norddeutschland; also die nördlichen Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen.