Saarbrücken, 13. Juli 2022. Die krankheitsbedingten Fehlzeiten im Saarland sind 2021 im Vergleich zum Vorjahr gesunken und erreichen somit das Vor-Pandemie-Niveau. Im Schnitt war vergangenes Jahr eine saarländische bei der TK versicherte Erwerbsperson 17,12 Tage krankgeschrieben. 2020 waren es mit 18,1 Tagen somit fast ein Tag mehr. Damit liegt das Saarland deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 14,55 Tagen und weist teilweise erhebliche Unterschiede in den einzelnen Landkreisen auf.

Im Regionalverband mit Abstand die wenigsten Fehltage

Die höchsten Zahlen verzeichnet der Landkreis Neunkirchen. Dort fiel eine bei der TK versicherte Erwerbsperson im Schnitt 19,01 Tage aus. Mit etwas Abstand folgt zunächst der Saarpfalz-Kreis (17,72), dann Merzig-Wadern (17,26), Saarlouis (17,21) und St. Wendel (17,06). Im Regionalverband Saarbrücken gab es, wie auch im Jahr 2020, die geringste Anzahl an Fehltagen (16,4). Das bedeutet, dass eine in Neunkirchen lebende Erwerbsperson im Schnitt fast 3 Tage länger krankgeschrieben war als eine, die im Regionalverband wohnt.

Vier Krankheitsbilder sind die Hauptverursacher der Fehltage

Seit Jahren sind drei Krankheitsbilder, nämlich Psychische Erkrankungen, Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems sowie Atemwegserkrankungen, für einen Großteil der Fehltage verantwortlich. 2021 verursachten aber auch Verletzungen und Vergiftungen verhältnismäßig viele Fehltage.

Im Vergleich der Landkreise und Krankheitsbilder waren besonders drei Zahlen auffällig: Bei den Muskel-Skelett-Erkrankungen, die vor allem Rückenschmerzen und Co. zuzuschreiben sind, liegen Erwerbstätige im Regionalverband Saarbrücken mit 2,7 Fehltagen fast gleichauf mit dem Bundesdurchschnitt. Der Saarpfalz-Kreis liegt dort hingegen mit 3,82 Fehltagen deutlich über dem Bundes- und Saarlandschnitt. Am markantesten war jedoch die Fehlzeit aufgrund von psychischen Erkrankungen im Landkreis Neunkirchen. 4,42 Tage fiel ein Erwerbstätiger hier im Schnitt aus. (siehe Tabelle unten).

"Seit 2019 verzeichnen die Erwerbspersonen im Landkreis Neunkirchen saarlandweit die meisten Fehltage. Das sollte sowohl Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern aus dem Landkreis signalisieren, dass Handlungsbedarf besteht." sagt Stefan Groh, Leiter der TK-Landesvertretung Saarland und ergänzt: "Wir als TK sehen vor allem im Betrieblichen Gesundheitsmanagement eine Möglichkeit, diesem Trend entgegenzusteuern. Bei der Umsetzung verschiedener Maßnahmen unterstützen wir die Betriebe gerne, um so die Gesunderhaltung der Mitarbeitenden zu fördern."

Landkreis

Durchschnittliche Fehltage pro
Erwerbsperson und Jahr (FT)

gesamt

FT psychische Erkrankungen

FT Erkrankungen der Atemwege

FT Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems

FT Verletzungen und Vergiftungen

Merzig-Wadern

17,26

3,68

1,74

3,32

1,69

Neunkirchen

19,01

4,42

1,58

3,60

1,72

Regionalverband

Saarbrücken

16,14

4,09

1,66

2,70

1,53

Saarlouis

17,21

4,27

1,77

2,77

1,77

Saarpfalz-Kreis

17,72

3,93

1,77

3,82

1,78

Sankt Wendel

17,06

3,73

1,72

3,32

1,89

Saarland

17,12

4,07

1,70

3,11

1,69

Bundesschnitt

14,55

3,17

1,66

2,66

1,52

Hinweis für die Redaktion

Die Zahlen stammen aus dem TK-Gesundheitsreport 2022. Grundlage dafür bilden die rund 5,5 Millionen bei der TK versicherten Erwerbstätigen (Berufstätige und ALG 1-Empfängerinnen und Empfänger); Stand Mai 2022. Im Saarland sind es knapp 46.000.

Unter Fehltagen versteht man die Krankheitstage aufgrund von Krankschreibungen.