Im Jahr 2022 über 2.000 gemeldete Grippefälle im Saarland
Pressemitteilung aus Saarland
Saarbrücken, 24. Januar 2023. Das Saarland hat im vergangenen Jahr eine der schwersten Grippewellen seit Jahren erlebt. Über 2.000 bestätigte Fälle wurden 2022 gemeldet, berichtet die Techniker Krankenkasse (TK) und beruft sich auf Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI). Diese Zahl wurde nur im Jahr 2018 übertroffen, als 2.630 Fälle gemeldet worden waren.
Krankenstand auf Rekordhoch
"Die Grippewelle war ein Grund dafür, dass wir 2022 im Saarland mit 5,97 Prozent einen Höchstwert beim Krankenstand verzeichnet haben. Besonders die Monate Juli und Oktober lagen mit 6,80 beziehungsweise 7,33 Prozent deutlich über den Durchschnittswerten der vergangenen Jahre", erklärt Stefan Groh, Leiter der TK-Landesvertretung. Er ergänzt: "Das bedeutet, dass eine bei der TK versicherte Erwerbsperson im Saarland durchschnittlich 21,8 Tage krankgeschrieben war. Rund fünf Tage davon wurden von Atemwegserkrankungen verursacht."
Wieder mehr Magen-Darm-Erkrankungen
Neben der Grippe sind im vergangenen Jahr aber auch wieder andere Infektionskrankheiten vermehrt aufgetreten - beispielsweise Magen-Darm-Erkrankungen. So wurden 713 Fälle des Norovirus gemeldet. Das bedeutet einen Anstieg um 28 Prozent im Vergleich zu 2021. Gleiches gilt für Infektionen mit dem Rota-Virus. 280 Fälle bedeuten sogar mehr als eine Verdopplung der Fälle im Vergleich zu 2021. Trotzdem liegen die Infektionszahlen mit den beiden Erregern noch deutlich unter den Werten der Vorpandemie-Jahre. Ein Hauptgrund für die geringen Fallzahlen in 2020 und 2021 sind die Hygienemaßnahmen und verringerte physische Kontakte im Zuge der Coronapandemie.
Höchststand bei Hepatitis-B-Infektionen
Für Hepatitis-B-Erkrankungen hat das RKI einen Höchststand für das Saarland festgestellt. 179 bestätigte Infektionen sind mehr als doppelt so viele wie 2021. Bis ins Jahr 2018 wurden sogar nie mehr als 50 Infektionen gemeldet.
"Leider gab es auch wieder fünf Masernfälle zu verzeichnen. Nachdem in den Jahren 2012, 2013, 2015 und 2019 keine Infektionen registriert wurden, ist das ein kleiner Rückschritt. Trotzdem ist es positiv, dass es keine größeren Ausbrüche gab. Das dürfte auch an dem Masernschutzgesetz liegen, durch das Kinder Betreuungseinrichtungen nur mit vollständiger Impfung besuchen dürfen" sagt Groh.
Hinweis für die Redaktion
Die Krankenstandzahlen stammen aus den Vorabdaten des TK-Gesundheitsreports 2023. Grundlage dafür bilden die rund 5,5 Millionen bei der TK versicherten Erwerbstätigen (Berufstätige und ALG 1-Empfängerinnen und Empfänger), Stand Januar 2023. Im Saarland sind es knapp 46.000.
Der Krankenstand ist eine betriebswirtschaftliche Größe. Darunter versteht man den prozentualen Anteil der Fehltage zur Sollarbeitszeit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aufgrund einer Krankschreibung. Unter Fehltagen versteht man die Krankheitstage aufgrund von Krankschreibungen.