Magdeburg, 22. Dezember 2022. Der Krankenstand in Sachsen-Anhalt ist im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen und liegt für 2022 bereits vor Jahresende auf einem Rekordwert. Wie die Techniker Krankenkasse (TK) unter Berufung auf eigene Daten mitteilte, beläuft sich der durchschnittliche Krankenstand der bei der Kasse versicherten Erwerbspersonen für das Jahr 2022 auf 6,43 Prozent. Das ist nicht nur deutlich über dem Vorjahreswert von 5,14 Prozent, sondern übertrifft zudem den bisherigen Höchstkrankenstand von 5,38 Prozent im Jahr 2018.

23,5 Fehltage pro Kopf

Statistisch gesehen waren bei der TK versicherte Berufstätige beziehungsweise Empfängerinnen und Empfänger von ALG 1- Leistungen in diesem Jahr in Sachsen-Anhalt bislang jeweils 23,5 Tage krankgeschrieben. Zum Vergleich: 2021 und 2020 hatte die Kasse im Bundesland durchschnittlich 19 Tage Fehltage pro Kopf registriert.

Steffi Suchant, Leiterin der TK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt: "Nach den uns vorliegenden Daten waren vor allem Atemwegsinfekte und Erkältungskrankheiten für eine Vielzahl von Fehlzeiten verantwortlich. Im März sowie im Oktober und November 2022 lag der Krankenstand über alle Diagnosen hinweg mit insgesamt über sieben Prozent besonders hoch."

Bundesweiter Höchststand

Bundesweit vermeldete die TK einen Krankenstand von 5,14 Prozent. Aktuell liegen der Kasse die Krankmeldungen bis einschließlich November und Anfang Dezember vor, wobei noch mit Nachzüglern zu rechnen ist. Doch selbst ohne die Krankmeldungen für den kompletten Dezember liegt der bundesweite Krankenstand schon jetzt rund 29 Prozent über dem Vorjahreswert von 3,98 Prozent und rund 21 Prozent über dem bisherigen Höchstkrankenstand von 4,25 Prozent im Jahr 2018.

Hinweis für die Redaktion

Die Zahlen stammen aus den Vorabdaten des TK-Gesundheitsreports 2023. Grundlage dafür bilden die rund 5,5 Millionen bei der TK versicherten Erwerbstätigen (Berufstätige und ALG 1-Empfängerinnen und Empfänger), davon mehr als 63.000 in Sachsen-Anhalt. Der Krankenstand ist eine betriebswirtschaftliche Größe. Darunter versteht man den prozentualen Anteil der Fehltage zur Sollarbeitszeit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aufgrund einer Krankschreibung. Unter Fehltagen versteht man die Krankheitstage aufgrund von Krankschreibungen.