#whatsnext - Mentale Gesundheit in der Hamburger Arbeitswelt immer wichtiger
Pressemitteilung aus Hamburg
Hamburg, 31. März 2023. Ob Stress bei der Arbeit oder im Privatleben, die aktuellen Krisen haben das Stressempfinden in Deutschland zusätzlich deutlich verstärkt. Rund vier Tage waren Erwerbstätige in Hamburg im Jahr 2022 im Schnitt aufgrund psychischer Diagnosen krankgeschrieben (3,91 Tage). Das ist ein halber Tag länger als der Bundesdurchschnitt mit 3,33 Tagen. Nur in Mecklenburg-Vorpommern und dem Saarland fielen die Fehlzeiten höher aus (4,19 bzw. 4,36 Fehltage). Dabei waren Frauen in Hamburg mit etwas mehr als fünf Tagen (5,1 Tage) deutlich häufiger betroffen als Männer (2,9 Tage). Das teilt die Techniker Krankenkasse (TK) mit und beruft sich dabei auf Vorab-Daten aus dem TK-Gesundheitsreport 2023.
"Die Zahl der Krankschreibungen aufgrund der Psyche steigt seit Jahren kontinuierlich - auch in Hamburg", sagt Maren Puttfarcken, Leiterin der TK Landesvertretung in Hamburg. "Zunehmender Stress durch die Coronapandemie, Krieg in Europa und immer mehr Stress am Arbeitsplatz haben einen großen Einfluss auf die mentale Gesundheit. Wichtig ist es, diesen nicht chronisch werden zu lassen und rechtzeitig zu handeln. Nicht nur die eigene Freizeitgestaltung, sondern auch die Arbeitsumgebung spielen hier eine große Rolle."
#whatsnext - Mentale Gesundheit für Unternehmen immer wichtiger
Dass die psychische Gesundheit immer relevanter wird, haben auch die Arbeitgeber erkannt, wie die aktuelle Studie "#whatsnext - Gesund arbeiten in der hybriden Arbeitswelt" zeigt, welche gemeinsam mit dem Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) und dem Personalmagazin (Haufe) erstellt wurde. Im Bereich Burnout, Überforderung und Depressionen sehen Unternehmen nicht nur heute (38,5 Prozent), sondern auch in Zukunft (70 Prozent) eine "eher große" bzw. "große" Bedeutung.
Obwohl viele Unternehmen die Notwendigkeit sehen, bietet nur etwa ein Viertel der Unternehmen ein strukturiertes, ganzheitliches Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) an. 90 Prozent der Unternehmen setzen hingegen vereinzelte Maßnahmen des BGM um, zum Beispiel in den Bereichen "Sport und Bewegung" (56,5 Prozent) sowie "Stressbewältigung und Ressourcenförderung" (39,1 Prozent). "Die neue agile und mobile Arbeitswelt kann ein häufiger Stressor sein. Ein Achtsamkeits-Workshop allein wird dem komplexen Thema mentale Gesundheit aber nicht gerecht - das ist nur Symptombekämpfung. BGM kann unterstützen, Strukturen und Prozesse im Unternehmen an die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt anzupassen", so Puttfarcken.
Gesunde Arbeitsprozesse gegen zunehmenden Stress
Auch der Beruf selbst kann ein großer Stressfaktor sein. Für mehr als jeden zweiten Norddeutschen* (55 Prozent) ist er neben der Schule beziehungsweise dem Studium Stressauslöser Nummer eins. Dies zeigt die im Jahr 2021 veröffentlichte TK-Studie " Entspann dich, Deutschland !". Nur einer von zehn Befragten in Norddeutschland* gab an, nie gestresst zu sein. "Im gesunden Maß kann positiver Stress uns helfen, Aufgaben erfolgreich zu bewältigen. Negativer Dauerstress kann hingegen auf die Psyche schlagen und uns krank machen", so Puttfarcken. Mit dem digitalen Gesundheitscoach sowie zahlreichen Gesundheitskursen zur Stressbewältigung und Entspannung bietet die TK Möglichkeiten, die eigene Gesundheit individuell zu fördern. Beim Aufbau und der Umsetzung eines BGM unterstützt die TK Unternehmen dabei, die Gesundheit ihrer Beschäftigten ganzheitlich zu erhalten.
*Unter Norddeutschland werden die Bundesländer Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zusammengefasst.
Hinweise für die Redaktion
Die Zahlen zu den Fehltagen stammen aus den Vorabdaten des TK-Gesundheitsreports 2023. Grundlage dafür bilden die rund 5,6 Millionen bei der TK versicherten Erwerbstätigen (Berufstätige und ALG 1-Empfänger) - davon rund 252.900 in Hamburg.
Für die Studie "#whatsnext - Gesund arbeiten in der hybriden Arbeitswelt"
hat das Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) zusammen mit der Techniker Krankenkasse (TK) und dem Personalmagazin (Haufe) im Oktober 2022 in einer Online-Befragung 1.098 Geschäftsführende, Personalerinnen und Personaler sowie Verantwortliche für Betriebliches Gesundheitsmanagement nach den größten Herausforderungen für Unternehmen heute und in Zukunft gefragt. Hier finden Sie den kompletten
Studienband sowie Infografiken
zum Thema.