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Bis zu einem gewissen Grad tritt der kindliche Knick-Senkfuß als normale (physiologische) Erscheinung auf, wenn das Kind gerade Laufen gelernt hat. Da der kindliche Fuß in den ersten Lebensjahren aber sehr flexibel ist und noch wächst, korrigieren sich die meisten Knick-Senkfüße später von selbst. Nur bei sehr wenigen Kindern bildet sich diese Deformität auch bis zum Schulalter nicht zurück und kann sich sogar verschlimmern. Der Übergang zum behandlungsbedürftigen (pathologischen) Knick-Senkfuß ist dabei fließend.

Welche Ursachen gibt es?

Ursache des Knick-Senkfußes ist häufig eine Sehnen- und Bandschwäche des Fußgewölbes. Er kann aber auch durch eine Muskelschwäche oder durch X- beziehungsweise O-Beine verursacht werden. Außerdem begünstigt Übergewicht die Verformung des Fußgewölbes.

Die gleiche Fußform kann auch nach Unfällen, Entzündungen und Knochenerkrankungen sowie durch Lähmungen - insbesondere wenn der hintere Schienbeinmuskel betroffen ist - und andere neurologische Erkrankungen entstehen.

Woran erkennt man den kindlichen Knick-Senkfuß?

Der kindliche Knick-Senkfuß verursacht selten Beschwerden. Den Eltern fällt die Fußfehlstellung in der Regel auf, wenn sie ihr Kind beim Laufen beobachten. Oft sind die Schuhsohlen durch die Fehlstellung der Füße am Innenrand besonders abgenutzt.

Ein kindlicher Knick-Senkfuß kann die Ursache für eine Beinfehlstellung sein: Die Beine geraten durch die Fußfehlstellung in eine Schieflage, es kommt zu sogenannten X-Beinen. Diese Fehlstellungen sind im Alter zwischen zwei und fünf Jahren weitestgehend normal. Meist verschwinden sie auch von selbst wieder, noch bevor die betroffenen Kinder das Schulalter erreichen.

Betroffene Erwachsene klagen gelegentlich über Schmerzen zum Beispiel beim Gehen.

Welche Untersuchungen sind erforderlich?

Grundlage der Diagnostik ist eine genaue Untersuchung der Füße im Gehen, Stehen und Liegen. Dabei achtet der Arzt besonders auf das Gangbild des Kindes. Je nach Alter unterscheidet sich der normale Grad der Fersenabknickung. Zwischen dem zweiten und dem fünften Lebensjahr ist dieser sogenannte Pes valgus (X-Fuß) besonders ausgeprägt.

Für die weitere Differenzierung und zur Einschätzung des Schwergrades prüft der Arzt die Fußstellung im Zehenspitzenstand und die Beweglichkeit der Fußgelenke. Beim physiologischen Knick-Senkfuß wird sowohl die Abknickung der Fersen als auch die Abflachung des Fußgewölbes im Zehenspitzenstand ausgeglichen. Bei den seltenen schweren Formen, die mit einer Bewegungseinschränkung der Fußgelenke einhergehen können, ist eine Röntgenuntersuchung erforderlich.

Wie wird der kindliche Knick-Senkfuß behandelt?

In den meisten Fällen ist keine besondere Behandlung erforderlich. Man kann nicht abschätzen, ob sich die Fußdeformität im Laufe des Wachstums nicht von alleine wieder zurückbildet. Deshalb operiert man die jungen Patienten in der Regel nicht, sondern setzt den Schwerpunkt der Therapie auf die gymnastischen Übungen der Füße. Das kann zum Beispiel spielerisches Greifen mit den Zehen und der Zehenspitzenstand sein.

Bequeme, flexible Schuhe und Barfußlaufen kräftigen die Fußmuskulatur ebenfalls. Nur bei schweren Formen des Knick-Senkfußes sind das Tragen von stabilisierenden und korrigierenden Schuh-Einlagen und gegebenenfalls eine zusätzliche krankengymnastische Behandlung erforderlich.

In seltenen Fällen, zum Beispiel bei starken belastungsabhängigen Schmerzen oder besonderen Grunderkrankungen, wird die Fehlstellung des Fußes operativ korrigiert.

Zur Vorbeugung eignet sich die Kräftigung der Fußmuskulatur durch Barfußlaufen und Laufen auf Naturboden. Auf bequemes, nicht funktionsbehinderndes Schuhwerk sollte geachtet werden.