Erste Hilfe auf der Skipiste
Sich im Winterurlaub verletzen? Keine schöne Vorstellung. Auf einen Unfall auf der Skipiste sollten Sie nichtsdestotrotz vorbereitet sein - und folgende Hinweise zur "Ersten Hilfe" kennen.
1. Zunächst die Unfallstelle gegen von oben kommende Skifahrer:innen absichern. Dazu werden etwa zehn Meter oberhalb die Skier gekreuzt in den Schnee gesteckt.
2. Verletzte möglichst wenig bewegen und mit tröstenden Worten beruhigen. Vorsichtig die Skier abschnallen und den Verletzten auf eine Unterlage legen, die vor Kälte schützt (Decke, Kleidung, Zweige oder Skier).
3. Während mindestens eine Person beim Verletzten bleibt, verständigt eine andere die Bergwacht. Am besten zur nächsten Lift- oder Seilbahnstation abfahren und den Unfall dort melden. Dabei möglichst genaue Angaben zu folgenden Punkten machen: Ort des Unfalls, Anzahl der Verletzten, Art der Verletzungen, Wetterbedingungen.
Erste Hilfe bei Brüchen
Körperteile mit gebrochenen Knochen ruhigstellen, ohne dabei ihre Stellung zu verändern. Das kann durch flache, stabile Lagerung auf dem Boden (Beinbruch) oder durch ein Festbinden des Körperteils (zum Beispiel Arm in Dreieckstuch binden) geschehen. Auf keinen Fall darf Druck auf den gebrochenen Knochen ausgeübt werden. Das Gleiche gilt bei Verletzungen der Gelenke. Keine Einrenk-Versuche unternehmen!
Stabile Seitenlage
Bewusstlose Menschen mit vorhandener Atmung lagert man in der so genannten stabilen Seitenlage.
- Den Bewusstlosen in Rückenlage bringen.
- Seitlich neben dem Betroffenen knien.
- Beine des Betroffenen strecken.
- Den nahen Arm des Bewusstlosen angewinkelt nach oben legen, die Handinnenfläche zeigt dabei nach oben.
- Fernen Arm des Betroffenen am Handgelenk greifen.
- Arm vor der Brust kreuzen, die Handoberfläche des Betroffenen an dessen Wange legen.
- Hand nicht loslassen.
- An den fernen Oberschenkel greifen und Bein des Betroffenen beugen.
- Den Betroffenen zu sich herüber ziehen.
- Das oben liegende Bein so ausrichten, dass der Oberschenkel im rechten Winkel zur Hüfte liegt.
- Hals überstrecken, damit die Atemwege frei werden.
- Mund des Betroffenen leicht öffnen.
- Die an der Wange liegende Hand so ausrichten, dass der Hals überstreckt bleibt.
- Atmung und Puls regelmäßig kontrollieren.
Richtige Lagerung
Außer der stabilen Seitenlage gibt es noch weitere wichtige Formen, Verletzte zu lagern, bis der Rettungsdienst eintrifft. Opfer, die unter Schock leiden (etwa nach einem schweren Sturz, Lawinen- oder Geröll-Abgang), sollten auf dem Rücken liegen. Unter die Kniekehlen und Fersen Decken, Rucksäcke oder Kleidung schieben, um eine aufsteigende Lagerung der Beine zu erreichen.
Menschen mit Schädelverletzungen liegen ebenfalls auf dem Rücken. Allerdings bleiben die Beine auf dem Boden liegen, nur der Kopf wird mit einem dicken Nacken-Kissen hochgelagert.